YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet


1.12.2013

Guten Tag Herr Vicoler,

leider haben Sie mir drei wichtige Fakten nicht mitgeteilt, die bei der Beantwortung Ihrer Frage eine Rolle spielen könnte. Einerseits wäre wichtig zu wissen, ob es sich bei Ihrem 15-Meter-Schiff um einen Katamaran oder um ein Einrumpfschiff handelt, andererseits kommt es auch auf Ihre körperliche Kondition und Ihre Erfahrung im Umgang mit so einem großen Schiff an. Aber, ich versuch mal trotzdem, Ihnen eine praxisnahe Antwort zu geben:

Der Parasailor zeichnet sich nach meinen Erfahrungen durch hohe Effektivität und Gutmütigkeit auf einem Fahrtenschiff und durch ein vergleichsweise leichtes Handling aus. Dies gilt insbesondere auf einem Katamaran, wo der Parasailor ohne Bäume gefahren werden kann. Zwar lässt er sich auch auf einem Einrumpfschiff ohne Baum fahren, wie das Beispiel hier  zeigt, doch wird das sicher bei sehr starken Rollbewegungen limitiert sein.

Der Parasailor zeichnet sich auch durch ein ausgeklügeltes Berge-und Setz-System, das den Umgang mit dieser gewaltigen Segelfläche sehr erleichtert, ja für kleine Mannschaften das Handling überhaupt erst möglich macht.

However - Sie können zusammen mit Ihrer Frau das gewaltige Segel nicht kontrollieren, wenn Sie was falsch machen oder wenn Sie auf die Wahnsinnsidee kommen sollten, das Segel mit bloßen Händen statt über die Winsch zu bedienen. Meine Leidensgeschichte können Sie hier nachlesen. Und dabei spielt es dann keine Rolle, ob das Segel 150 oder 200 Quadratmeter hat, es wird immer schief gehen. Andererseits macht es in der korrekten Bedienung über die Winschen keinen wesentlichen Unterschied, ob sie das große oder das kleinere Segel benutzen.

Grundsätzlich wird das größere Segel eine etwas höhere Schiffsgeschwindigkeit - logisch - liefern, aber auch bei starkem Wind lebhafter sein und etwas weniger Wind vertragen.

Es gibt noch einen Unterschied zwischen den beiden Segeln, und der liegt, je nach Charakter der Crew - im psychologischen Bereich. Es macht stimmungsmäßig einen großen Unterschied aus, ob ich bei aufkommender Böe und steigender Nadel am Speedo vor mir eine pralle Segelwand von 150 Quadratmeter oder von 200 qm habe. Und so kann ich für mich sagen: "Ich hab mich mit dem kleineren Parasailor wohler gefühlt. Zudem habe ich den Eindruck gehabt, dass dieser bei sehr wenig Wind zwar stabiler gestanden ist, aber auch einen halben Konten oder etwas mehr an Schiffsgeschwindigkeit produziert hat."

Fast hätte ich es vergessen: Auf einem Katamaran lässt es sich auf dem Vorschiff mangels starker Rollbewegungen besser arbeiten, den Parasailor kontrollierter bedienen als auf einem rollenden Einrumpfschiff bei achterlichen Winden und entsprechender Dünung.

Herzliche Grüße
Bobby Schenk

zur Home-Page

Page by Bobby Schenk
E-Mail: mail@bobbyschenk.de

Impressum und Datenschutzerklärung