Guten
Tag Herr Vicoler,
leider
haben Sie mir drei wichtige Fakten nicht mitgeteilt, die bei der Beantwortung
Ihrer Frage eine Rolle spielen könnte. Einerseits wäre wichtig zu wissen, ob
es sich bei Ihrem 15-Meter-Schiff um einen Katamaran oder um ein
Einrumpfschiff handelt, andererseits kommt es auch auf Ihre körperliche
Kondition und Ihre Erfahrung im Umgang mit so einem großen Schiff an. Aber,
ich versuch mal trotzdem, Ihnen eine praxisnahe Antwort zu geben:
Der
Parasailor zeichnet sich nach meinen Erfahrungen durch hohe Effektivität und
Gutmütigkeit auf einem Fahrtenschiff und durch ein vergleichsweise leichtes
Handling aus. Dies gilt insbesondere auf einem Katamaran, wo der Parasailor
ohne Bäume gefahren werden kann. Zwar lässt er sich auch auf einem
Einrumpfschiff ohne Baum fahren, wie das Beispiel hier
zeigt, doch wird das sicher bei sehr starken Rollbewegungen limitiert sein.
Der
Parasailor zeichnet sich auch durch ein ausgeklügeltes Berge-und Setz-System,
das den Umgang mit dieser gewaltigen Segelfläche sehr erleichtert, ja für
kleine Mannschaften das Handling überhaupt erst möglich macht.
However
- Sie können zusammen mit Ihrer Frau das gewaltige Segel nicht kontrollieren,
wenn Sie was falsch machen oder wenn Sie auf die Wahnsinnsidee kommen sollten,
das Segel mit bloßen Händen statt über die Winsch zu bedienen. Meine
Leidensgeschichte können Sie
hier
nachlesen. Und dabei spielt es dann keine Rolle, ob das Segel 150 oder 200
Quadratmeter hat, es wird immer schief gehen. Andererseits macht es in der
korrekten Bedienung über die Winschen keinen wesentlichen Unterschied, ob sie
das große oder das kleinere Segel benutzen.
Grundsätzlich
wird das größere Segel eine etwas höhere Schiffsgeschwindigkeit - logisch -
liefern, aber auch bei starkem Wind lebhafter sein und etwas weniger Wind
vertragen.
Es
gibt noch einen Unterschied zwischen den beiden Segeln, und der liegt, je nach
Charakter der Crew - im psychologischen Bereich. Es macht stimmungsmäßig
einen großen Unterschied aus, ob ich bei aufkommender Böe und steigender
Nadel am Speedo vor mir eine pralle Segelwand von 150 Quadratmeter oder von
200 qm habe. Und so kann ich für mich sagen: "Ich hab mich mit dem
kleineren Parasailor wohler gefühlt. Zudem habe ich den Eindruck gehabt, dass
dieser bei sehr wenig Wind zwar stabiler gestanden ist, aber auch einen halben
Konten oder etwas mehr an Schiffsgeschwindigkeit produziert hat."
Fast
hätte ich es vergessen: Auf einem Katamaran lässt es sich auf dem Vorschiff
mangels starker Rollbewegungen besser arbeiten, den Parasailor kontrollierter
bedienen als auf einem rollenden Einrumpfschiff bei achterlichen Winden und
entsprechender Dünung.
Herzliche
Grüße
Bobby
Schenk