Hallo
Dr.Meinecke,
eine
berechtigte Frage!
Denn,
wenn ich mir so die Beiboote von Langfahrtseglern, von denen 99 Prozent einen
Außenborder am Heck des Beibootes haben, anschaue, dann fragt man sich, warum
da nicht öfters was passiert. Denn die Gefährlichkeit von Benzin ist ja
hinlänglich bekannt. Jeder kennt die Schilder an den Auto-Tankstellen, wonach
Benzin nur in die "vorgeschriebenen" Behälter eingefüllt werden
darf - woran sich aber kaum jemand hält.
Tatsächlich
ist mir aber kein einziger Unfall bekannt, der darauf zurückzuführen wäre,
dass es auf Grund der unzureichenden Aufbewahrung auf Schiffen zu einem Brand
oder zu einer Explosion gekommen wäre. Womit ich nicht sagen will, dass dies
die Benutzung von recht fragwürdigen Behältern rechtfertigen würde.
J
eder
Kunsdtstoffcontainer, solange er sich nur zuschrauben läßt, wird für das
Außenborderbenzin benutzt. Das ist nun mal Tatsache. Ein Metallkanister, der
vielleicht mehr Sicherheit versprechen würde, wäre im täglichen Umgang mit
Salzwasser im Nu weggerostet. Der geht also nicht. Also nimmt man halt
Kanister, in der vorher Speiseöl enthalten war, oder sonst irgendein
Plastikkgefäß. Selbt Kunststoffkanister, die an Auto-Tankstellen für Benzin
oder Diesel vorgehalten werden, blähen sich - halbvoll - ballonförmig in der Tropensonne
so auf, als könnten sie jederzeit platzen.
Das
für fast alle unter Fahrtenseglern gebräuchliche Gemisch für
Zwei-Takt-Außenborder wird nur selten an der Tanksstelle geholt, sondern an
Bord oder gar im Beiboot
zusammengeschüttet,
was ja keine große Affaire ist.
Fertiges Gemisch wäre oft nicht sehr praktisch, denn
hä
ufig braucht man
auch
ungemischtes Benzin, zum Beispiel für den "Jockel", kleine tragbare
Benzingeneratoren, die meist als Viertakter in der Backskiste stehen.
Einen
separaten, eingebauten Tank für Benzin in der Yacht selbst gibt es heute nicht mehr. Denn nur bis
Ende der 70er Jahre waren an Bord von Yachten Benzinmotoren als Antrieb
eingebaut (z.B."Universal"). So fährt man also die Benzinkanister
in der Backskiste - und hofft, dass sie dicht sind. Oder an Deck, wo Lecks der
Kanister nicht so katastrophale Folgen haben würden.
Viele
Grüße
Bobby