YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet


13.9.2015

Hallo Dr.Meinecke,

eine berechtigte Frage!

Denn, wenn ich mir so die Beiboote von Langfahrtseglern, von denen 99 Prozent einen Außenborder am Heck des Beibootes haben, anschaue, dann fragt man sich, warum da nicht öfters was passiert. Denn die Gefährlichkeit von Benzin ist ja hinlänglich bekannt. Jeder kennt die Schilder an den Auto-Tankstellen, wonach Benzin nur in die "vorgeschriebenen" Behälter eingefüllt werden darf - woran sich aber kaum jemand hält.

Tatsächlich ist mir aber kein einziger Unfall bekannt, der darauf zurückzuführen wäre, dass es auf Grund der unzureichenden Aufbewahrung auf Schiffen zu einem Brand oder zu einer Explosion gekommen wäre. Womit ich nicht sagen will, dass dies die Benutzung von recht fragwürdigen Behältern rechtfertigen würde.

Jeder Kunsdtstoffcontainer, solange er sich nur zuschrauben läßt, wird für das Außenborderbenzin benutzt. Das ist nun mal Tatsache. Ein Metallkanister, der vielleicht mehr Sicherheit versprechen würde, wäre im täglichen Umgang mit Salzwasser im Nu weggerostet. Der geht also nicht. Also nimmt man halt Kanister, in der vorher Speiseöl enthalten war, oder sonst irgendein Plastikkgefäß. Selbt Kunststoffkanister, die an Auto-Tankstellen für Benzin oder Diesel vorgehalten werden, blähen sich - halbvoll - ballonförmig in der Tropensonne so auf, als könnten sie jederzeit platzen.

Das für fast alle unter Fahrtenseglern gebräuchliche Gemisch für Zwei-Takt-Außenborder wird nur selten an der Tanksstelle geholt, sondern an Bord oder gar im Beiboot zusammengeschüttet, was ja keine große Affaire ist. Fertiges Gemisch wäre oft nicht sehr praktisch, denn ufig braucht man auch ungemischtes Benzin, zum Beispiel für den "Jockel", kleine tragbare Benzingeneratoren, die meist als Viertakter in der Backskiste stehen.

Einen separaten, eingebauten Tank für Benzin in der Yacht selbst gibt es heute nicht mehr. Denn nur bis Ende der 70er Jahre waren an Bord von Yachten Benzinmotoren als Antrieb eingebaut (z.B."Universal"). So fährt man also die Benzinkanister in der Backskiste - und hofft, dass sie dicht sind. Oder an Deck, wo Lecks der Kanister nicht so katastrophale Folgen haben würden.

 

Viele Grüße Bobby

 

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