YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet


7.11.2015

Servus Wilfried,
einem Besucher meiner Webseite, speziell einem Seminarteilnehmer hilft man gerne weiter, so weit es halt geht. Zu Deiner Frage muß ich ehrlich gestehen, dass es zu dieser Detailfrage einen kundigeren gibt.

Der Hubert Ober von Yachtelektronik kann Dir sicher weiterhelfen. Herr Ober ist zwar in Deutschland noch nicht so sehr eingeführt, aber in Österreich gilt er als der ganz große Fachmann, ja als Strar auf diesem Gebiet. Ich habe ihn deshalb auch für mein nächstes Seminar als Referenten engagiert.

Vielleicht bis zum Herbst auf Wiedersehen
Bobby Schenk

Und hier die Antwort von Hubert:

"Hallo Bobby, Hallo Wilfried;
 
Der wesentliche Unterschied zwischen einem reinen Breitband-Radar und einen herkömmlichen Radar liegt in zwei Bereichen:

Im unmittelbaren Nahbereich ist das Breitbandradar bei trockenem Wetter überlegen, weil damit eine bessere Auflösung auf kurze Distanz erzielt werden. Der „blinde“ Bereich liegt bei einem konventionellen Radar bei ca. 22-25m, bei einem Breitbandradar bei ca. 12-15m. Allerdings ist die Sendekeule auch 25° und wenn das Radar z.B. auf 4-5m Höhe (1. Saling) montiert ist, entsteht bereits dadurch ein „blinder“ Sektor, weil kleinere Objekte – unabhängig von der Radartechnologie – einfach unter den Sendestrahl sind und nichts reflektieren können. Bei Nebel,  Regen oder Schnee „sieht“ das konventionelle Radar wieder deutlich besser als das Breitband-System, weil einfach mehr Sendeenergie zur Verfügung steht, die durch die Feuchtigkeit in der Luft dringt.

Auf größere Distanzen ist das konventionelle Radar deutlich überlegen, weil eben auch mehr Sendeleistung zur Verfügung steht.

Aus meiner Sicht macht das aktuelle Breitband-System speziell für Boote Sinn, die bei Schönwetter auch in der Nacht unterwegs sind. Für Langstreckenfahrt – wenn auch größere Bereiche mit der Alarmfunktion überwacht werden sollen – ist das konventionelle Radar derzeit noch sinnvoller, zumal speziell bei schlechtem Wetter auch deutliche Vorteile gegeben sind.

Links habe ich eine „Fotomontage“ bei der das Radarbild einen konventionellen Raymarine Pulsradar über ein Satellitenfoto von „google earth“ gelegt worden ist. Darauf kann man eindrucksvoll sehen, mit welcher Qualität ein Pulsradar guter Qualität arbeitet.

Es werden aber bald Radarantennen mit einer Kombination aus beiden Systemen verfügbar sein werden….leider darf ich dazu noch nichts sagen….

Die Zeichnung macht es deutlich:


 
Beste Grüße, 
Hubert"
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