|
Kurznotizen zu Kroatien
Dr.Axel Platz, Radiologe aus Linz, segelt seit vielen Jahren und kennt das
Mittelmeer wie seine Westentasche. Seine frühere HOOKIPA hat das
1000-Meilen-Race gewonnen. Als Nachfolgerin für dieses erfolgreiche
Einrumpfboot hat Axel nunmehr sich einen Kat vom Typ Privilege 465 angeschafft,
der auch im Chartereinsatz bei der Fa Ecker-Yachtinf läuft. Von seinem ersten
Urlaub(mit Frau Edda) auf dem Katamaran HOOKIPA aus Kroatien berichtet in
kurzen Anmerkungen Dr.Axel Platz:

Hallo
Bobby,
wir
sind jetzt die dritte und leider auch schon wieder letzte Woche mit der
HOOKIPA unterwegs und hatten keinerlei technische Probleme.
Ich kann mir vorstellen, dass die eine oder andere Erfahrung für die Besucher
Deiner Homepage hilfreich ist. Hier einige Gedanken:
Laptop
und Email am Schiff:
Ich war während der gesamten
Strecke von Zadar über die Kornaten bis Dubrovnik nahezu lückenlos über das
Handynetz verbunden. Allerdings erwarte ich eine beträchtliche
Gebührenabrechnung, da mein Handybetreiber bereits wegen auffallend gegenüber dem
Durchschnitt erhöhten Gesprächsgebühren mittels SMS rückgefragt hat.
Inzwischen
ist die Rechnung eingetroffen. Für sieben Stunden
Internet muss ich 7000.öS für sieben Stunden Internet in 3 Wochen -
entspricht täglich 20 Minuten - löhnen! Man sollte also die Kosten immer im
Hinterkopf behalten.
Chartertourismus:
Leider
musste ich feststellen, dass die Zusammengehörigkeit und
Freundschaft unter den Seglern durch den seglerischen
Massentourismus gelitten hat, um nicht zu sagen,
nicht mehr vorhanden ist. Beim Einlaufen in eine Bucht wird man zwar von Dutzenden
Augenpaaren unter Begutachtung genommen, der Gruß wird jedoch
geflissentlich ignoriert um möglichst von vornherein auf
Distanz zu bleiben.
Lediglich
einmal kamen wir mit unserem Ankernachbarn ins Gespräch, ein holländischer
Langfahrtensegler seit 2 1/2 Jahren im Mittelmeer und derzeit einhand unterwegs.
Seine Frau musste eine Woche nach Kopenhagen, wegen der Hauptreisezeit
war kein Flug aufzutreiben, sie musste mit der Fähre von Split nach
Ancona und von dort mit dem Zug nach Kopenhagen fahren!! Ich konnte ihm für die
Rückkehr seiner Frau dank Telekommunikation am Schiff und Ecker-Flugbüro einen
Flug Kopenhagen - Wien - Split beschaffen.
Jetzt
in der italienischen Urlaubszeit findet man jede Bucht Dalmatiens mit tausenden
italienischen Yachten vollgestopft. Die Italiener betrachten die österreichischen Segler
als lästige Eindringlinge in ihr mare nostrum. Marinas sind
teilweise schon mittags ausgebucht. Gottlob sind wir ja dank Wasseraufbereitung und
Generator autark. Im drei Wochen habe ich außer den Crewwechseln - Kinder raus,
Freunde rein - im Eckerstützpunkt keine einzige Marina angelaufen und mich nicht über die
dortigen Campingplatzverhältnisse ärgern müssen.
Kroatische
Gastronomie:
Die
Insel- und Buchtengastronomie hat seit Wiedereröffnung des kroatischen
Tourismus
enorm an westlicher Professionalität und Qualität gewonnen. Der
trockengebratene
und grillverbrannte Fisch ist Vergangenheit,
regionale Gerichte
bis zum "Fischgulasch" und Langusten/Hummer werden in allen
Variationen angeboten. Teilweise erwarten den Gast eine Tischkultur mit Stoffservietten
etc. In
den Buchten der dalmatinischen Inselwelt hat sich die gastronomische Infrastruktur gut
entwickel. Wir
haben in drei Wochen in etwa 15 Restaurants gut bis ausgezeichnet gegessen, die
Preise sind vernünftig - ein Kilo Fisch ca. 500 öS und Languste/Hummer ca.
800 öS. Wir hatten nie das Gefühl, abgezockt zu werden. Die Wirtsleute sind um die
Yachtgäste bemüht, bieten Moorings und Bojen an, ebenso Taxidienst von der Yacht zum
Lokal und nächtens retour - ohne
aufdringlich zu sein.
Ich jedoch bevorzuge ohnedies das
Ankern in entsprechender Lärmdistanz vom Lokal.
Ankern:
Der
Wasi-Bügelanker hat mich voll überzeugt. Bei Bora lagen wir bei 35
Knoten Wind über nacht, der Anker hielt bombenfest, obwohl er über
Seegras
ausgebracht wurde. Seegras ist das einzige Problem,
wenn sich der Bügelanker durch die dicken
Wurzeln nur mit der Spitze eingräbt
und dann eine wunderschöne Ackerfurche durch die Seegraswiese zieht - ohne sich
ausreichend eingraben zu können.
Alte
Yachtgebräuche:
Wir - bzw.
Edda - mussten leider schmerzhaft zur Kenntnis
nehmen, dass auch am Katamaran die Regeln vom "Schuhetragen an
Deck"
und "Lukenschließen" (mein Kat hat insgesamt 35!!!) ihren Sinn und
noch ihre Gültigkeit
haben.
Edda ist beim Einsammeln der Fender einen Schritt zuviel rückwärts gegangen und mit dem
Bein in die Luke des WCs an Backbord gestürzt - riesiges
Haematom und
Platzwunde am Oberschenkel, Haematom und Abschürfungen am Schienbein und
verstauchter Daumen waren die Folgen!! Aber mit zwei Ärzten an Bord und Eddas Zähigkeit haben wir
das auch gut überstanden, auch wenn sie noch jetzt nach zwei Wochen veilchenlila
leuchtet.
Nun
geht ein dreiwöchiger Urlaub zu Ende, der den Wunsch nach dem Ausstieg aus dem
Berufsleben aufkommen lässt, wäre da nicht eine Katze MIA
zuhause, die schon sehnsüchtig, wenn auch in der Katzenpension bestens
untergebracht, auf unsere Rückkehr wartet
Grüße
an Karla
Edda
und Axel
zur
Home-Page
Page by Bobby Schenk
E-Mail: mail@bobbyschenk.de
URL of this Page is: https://www.bobbyschenk.de/axel.html
Impressum und Datenschutzerklärung