YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet




Antwort an Peter:

Hallo Peter,

mit Sicherheit ist es nicht richtig, daß eine Yacht mit über fünf Grad Lage schlecht gesegelt ist. Ein Sonnenschuss (es gibt, je nach Region, verschiedene Ausdrücke hierfür, selbst von einer "Eule" wird gesprochen) entsteht lapidar dadurch, daß das Ruderblatt gar nicht mehr oder so schwach angeströmt wird, daß das Schiff seiner Drehtendenz (Gierigkeit) folgt. Unter Spinnaker ist die Folge, daß die Yacht auf Grund ihrer Luvgierigkeit in den Wind schießen möchte und dann auf Grund des großen Windwiderstandes eben umgelegt, meist flach aufs Wasser gelegt wird. Es kommen also beim "Sonnenschuß" drei Faktoren zusammen: Das Ruder a) kann wegen mangelnder Lateralfläche (zum Beispiel wenn es wegen übertriebener Lage aus dem Wasser kommt und seine Wirkung völlig verliert) die Yacht nicht mehr auf Kurs halten, die nunmehr b) auf Grund ihrer Luvgierigkeit in den Wind schießen möchte und c) wegen des (im Regattasegeln meist zu) großen Spinnaker aufs Wasser gelegt wird.

Es muß übrigens gar nicht sein, daß das Ruder völlig aus dem Wasser kommt. Sonnenschüsse können auch zum Beispiel in der Drachenklasse (Ruder direkt hinter dem Kiel!) vorkommen.

Die Gegenmaßnahmen beim Urlaubstörn ergeben sich aus dem Gesagten: Vor allem unter Spinnaker nicht zu viel Lage segeln! Unter 20 Grad (bei raumen Kurs) kann eigentlich nichts passieren, was schon ein Indiz ist, daß nicht zuviel Tuch oben ist. Ohne Spinnaker ist mir dies übrigens noch nie passiert.

Ansonsten Fair Winds, Grüße nach Tübingen, auch im Namen des YCA - Bobby

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