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YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk
antwortet
Frage von bernard moschkon BMoschkon@aol.com
Sehr geehrter Herr Moschkon,
Ihr Schreiben hat mich nachdenklich gemacht. Sollte ich mich soo verändert haben? Meine Frau Carla meint mit Ihnen "ja", ich sehe die Wahrheit in der Mitte!
Für die YACHT habe ich tatsächlich Artikel geschrieben, die hab ich nach dem Druck gar nicht mehr als meine Artikel wiedererkannt, wäre nicht mein Name druntergestanden. So wurden sie von Redakteuren abgeändert und der Sinn zum Teil ins Gegenteil verkehrt. Da mögen Sie das eine oder andere in den falschen Hals bekommen haben.
Noch immer bin ich der Meinung, daß in erster Linie Seemannschaft eine Weltumsegelung gelingen läßt und nicht die Ausrüstung. Mit einfachsten Mitteln ist eine seemännisch einwandfreie Blauwasserreise möglich. Das haben schon hunderte Segler, die diese Bezeichnung verdienen, bewiesen. Dies ist ja einer der Reize beim wirklichen Fahrtensegeln, daß Geld keine vorrangige Rolle spielen darf.
In diesem Sinne wird auch voraussichtlich meine nächste Yacht ausgestattet sein.
Sie wird
nicht haben:
Jedoch, es kann nicht wegdiskutiert werden: Die Yachten sind in den letzten Jahrzehnten größer geworden. Lag zu Beginn beim ARC (Atlantic Rally for Cruisers) die Durchschnittsgröße der über hundert teilnehmenden Yachten noch in der Nähe der 30-Fuß-Grenze, so nähert sich nunmehr der Durchschnitt(!) den 45 Fuß. Hier eine Anmerkung zu den zwei WCs: Bei einem Schiff dieser Größe drängen sich zwei Toiletten förmlich auf, weil diese Schiffsgröße ja auch für 6 bis 8 Personen ausgelegt ist. Die Head Mate aus den USA kostet laut Versandkatalog von West Marine runde 120 Dollar, also gerade mal 200 Mark. Unter diesen Umständen halte ich so einen Ausrüstungsgegenstand nicht für Luxus. Wenn jemand aber die Pütz verwendet, habe ich auch nichts dagegen. In diesem Zusammenhang noch was: Während früher die meisten Ausrüstungsgegenstände in der Qualität schon so mies waren, daß meist schon deshalb Verzicht empfehlenswert war, hat sich da einiges verbessert.
Die von Ihnen zitierte Motorpumpe kostet als fertige Pumpe mit angeflanschten Zweitakter sicher unter 1000.- DM und ist im Falle eines Wassereinbruchs die beste Versicherung. Warum werden bei Seenotfällen, bei denen die Yacht zu sinken droht, von der Coast Guard Motorpumpen aus Flugzeugen abgeworfen? Als Luxus sehe ich das nicht an. Zumal viel zu oft bei Seenotfällen voreilig die Flucht in die Rettungsinseln angetreten wird.
Nach wie vor aber bin ich der Meinung: Wenn jemand eine große Reise unter Segel machen möchte, wird sie mit guter Seemannschaft immer möglich sein. Man soll sich allein nach seinen eigenen finanziellen Möglichkeiten richten. Schließlich heißt es: "Wo ein Wille..." und nicht: "wo Geld..."
So haben auch Carla und ich angefangen, Prioritäten zu setzen:
Erstens: Wir segeln um die Welt
Zweitens: Ein wie großes Schiff können wir uns leisten?
So einfach war das! Mit besten Grüßen und immer Smooth Sailing wünscht Bobby Schenk
sehr geehrter herr schenk,
ich danke ihnen für ihre mühe und ihre ehrliche antwort.
moschkon bernard
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