YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet



Frage von Peter Förster

Lieber Herr Förster,

es bleibt dabei: Schiffe werden von Seeleuten gesegelt und nicht umgekehrt. Das heißt, wenn man das notwendige Einmaleins der Seemannschaft und die richtige Einstellung (und Ehrfurcht) zur See hat, ist das Schiff nicht gerade zweitrangig, aber doch nicht so wichtig, wie es gemeinhin eingeschätzt wird. Manche meinen offensichtlich, beim Kauf einer Yacht würde die Seemannschaft gleich mitgeliefert. In der YACHT hat sich vor vielen Jahren mal ein Leser damit gebrüstet, daß sein Schiff - das war knapp 8 Meter lang - "unbeschränkt seetüchtig" sei. Das ist natürlich blanker Unsinn, denn sowas gibt es nicht, wie gelegentlich Katastrophenberichte während der Winterstürme beweisen.

Sie scheinen mir die richtige Einstellung zu haben, vor allem bringen Sie auch genügend Ehrlichkeit auf, auch mal von einem schwimmenden Wohnwagen zu sprechen. Richtig, wir segeln ja mit solchen Yachten, weil wir das eigene Haus gleich mitnehmen. Eric Hiscock hat ebenfalls von seinen Yachten von einem "swimming Home" gesprochen.

Das wichtigste wird für Sie sein, Ihre Familie zu motivieren, das Ganze mitzumachen. Dabei spielt natürlich nach der Sicherheit die Bequemlichkeit, vor allem das Platzangebot eine große Rolle. Da liegen Sie bei der LAGOON 39 richtig.

Im übrigen stammt diese Yacht noch aus einer Zeit, wo man "auf Verdacht" gut bauen wollte, heute glaubt man zu wissen, wo man Gewicht sparen kann. Das kommt Ihnen jetzt zugute kommt, weil man bei den Wandstärken nicht gespart hat. Es handelt sich hierbei um ein robustes Schiff, das Ihnen wenig Ärger machen wird, vorausgesetzt, es ist einigermaßen in Schuß gepflegt. Mir ist eine LAGOON 39 bekannt, die - Baujahr 91 - sich bis vor kurzem (bevor sie von Kunden unter GPS-Einsatz zum Totalverlust auf Felsen geschmissen wurde) im Chartereinsatz außerordentlich bewährt hat und wegen des Wohnkomforts sehr geschätzt war. Man sollte derartige Erfahrungswerte nicht unterbewerten, denn Charterkunden gehen erfahrungsgemäß ziemlich rauh - und zwar zwanzig Wochen lang im Jahr - mit solchen Schiffen um, erwarten andererseits in großer Gruppe (wegen der Charterkosten) entsprechenden Wohnkomfort. Dagegen wäre die Yacht bei Ihnen mit Frau und zwei Kindern direkt unterbelegt. Auch die Raumeinteilung und ein unkompliziertes Rigg werden Ihnen exakt das bieten, was sie und Ihre Familie suchen, nämlich Freiheit auf dem Wasser!

Smooth Sailing

Bobby Schenk

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