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YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk
antwortet
Frage von
Jörg Carsten Müller
Hallo Carsten Müller,
es gibt kein "europäisches System" auf diesem Sektor. Es gibt nur
ein Frequenzband, auf dem die Marinefrequenzen ausgewiesen sind. Auch die
"Kanalaufteilung" ist in den USA, Europa und auf der ganzen Welt
identisch. Sie werden also keine Schwierigkeiten haben, mit einem USA-UKW-Gerät
(in den USA: "VHF" genannt - "very high Frequenzy") überall
auf der Welt zu kommunizieren.
Diese Ausführungen beziehen sich allerdings nur auf den technischen Aspekt
und lassen die gesetzliche Situation völlig unberührt.
Allerdings, da kann man schon mal drauf hinweisen, wird dies außerhalb
Europas, erst recht außerhalb Deutschlands ausgesprochen großzügig gesehen.
Auf Langfahrten setzen die Behörden voraus, dass jede Yacht UKW-Funk an Bord
hat. Als ich einem Hafenkapitän mal erzählt habe, dass ich kein UKW an Bord
habe, befahl(!) er mir, schnellstens so ein Gerät anzuschaffen. Ich habe dann
auch ein tragbares Gerät (aus den USA) für wenige Dollar gekauft und war damit
vollauf zufrieden. Auch mit den Sendeleistungen. Übers offene Wasser bin ich
damit runde 10 Meilen weit gekommen. Es dürfte bekannt sein, dass die
"Sendeleistung" im UKW-Bereich nämlich in erster Linie von der
Antennenhöhe (Quasi-Sicht-Verbindung) abhängt und dann erst von der
Sendeleistung.
Ob allerdings beim derzeit hohen Dollarkurs sich ein tragbares
VHF-Gerät aus den USA rechnet, ist eine anderer Frage. Es gibt, rein technisch
betrachtet, noch eine weitere Alternative, nämlich ein
Handheld-Amateurfunkgerät. Die meisten sogenannten 2-Meter-Transceiver - die
tragbaren kosten wenige hundert Mark - können nämlich vom Verkäufer ohne
weiteres so modifiziert werden (z.B. durch Eingabe eines speziellen Codes), dass
sie nicht nur das "2-Meter-Band" abdecken, sondern einen erheblich
weiteren Frequenzbereich, und damit auch das Marineband. Allerdings können die
Marinefrequenzen nicht als "Kanäle" eingestellt, sondern sie müssen
mit der genauen Frequenzen eingegeben werden. So liegt der vielbenutzte Kanal 72
auf 165,625 MHz. Nur der Vollständigkeit halber: Der Flugfunk kann damit nicht
erreicht werden, weil dieser im AM-Mode und nicht im FM-Mode arbeitet.
Mit freundlichen Grüssen
Bobby Schenk
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