YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet



Frage von carlos@c-prestien.de

Hallo,

das ist sicher keine abwegige Frage. Wir standen bei der Bestellung unseres Katamarans selbst vor der Frage, da das riesige Platzangebot beide Alternativen zulässt.

Also, ich glaub, nach einem Jahr bin ich etwas klüger, obwohl jeder Mensch andere Schlafgewohnheiten hat und es deshalb nicht ganz einfach ist, auf Ihre Frage eine allgemeingültige Antwort zu geben:

Auf unserem Katamaran konnten wir hier zu keiner einhelligen Meinung kommen. Das heißt wohl, dass beide Möglichkeiten gewählt werden können.

Wir konnten uns nicht einmal entscheiden, welche Koje besser ist, die im Achterschiff oder "mittschiffs", also vorne. Dort ist es zwar erheblich lauter als im Achterschiff, doch irgendwie scheint dies kein besonderer Nachteil zu sein, denn auch andere Mitsegler haben weder den Kojen vorne noch achtern den Vorzug gegeben.

Ein viel größeren Einfluss, ob die Crew ausreichend Schlaf findet, hat der Kurs zum Wind. Besonders übel - wie jeder Segler weiß - sind die Kurse hart am Wind, weil man jedes Eindreschen des Rumpfes ins Wasser fast schon als Schlag auf den eigenen Körper befürchtet. Beim Katamaran hat man zwei Rümpfe, die Schläge austeilen.

Leichter wäre Ihre Frage bei einem Einrumpfschiff zu beantworten. Bei Vorwindkursen auf dem Atlantik beispielsweise plädiere ich für die Querrichtung, weil das unsägliche Rollen vor dem Wind den Körper nur dann bequem einschlafen lässt, wenn die Beine gespreizt werden, um weitgehend der Rumrollerei in der Koje entgegenzuwirken. Eine möglichst große "Körperbreite" ist da wünschenswert. Die ist natürlich dann gegeben, wenn man in der Querrichtung schlafen kann. Dass dabei abwechselnd Kopf oder Füße niedriger liegen, scheint den müden Körper weniger zu stören, als die Rumrollerei.

Allerdings dürfte diese Erkenntnis mehr theoretischer Art sein, weil auf den üblichen Einrumpfyachten der Platz für eine Koje in Querrichtung gar nicht vorhanden ist.

Smooth Sailing

Bobby Schenk

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