Fahrtensegler-Lieblingsrezepte
(32)
Tramezzini
SY
Mescalito
Giovanni Scarlata hat eine bemerkenswerte
Segelreise hinter sich. Mit seiner alten Yacht Mescalito, die schon in den
neunziger Jahren um den Sieg beim Ecker-Cup
(damals "Ägypten-Cup") unter kroatischer Flagge gekämpft hat,
durchquerte er einhand das Rote Meer in südlicher Richtung und liegt jetzt in
Südostasien, nämlich in Malaysien. Er beschreibt seine Segelkariere so:
Als
"Spätberufener" kam ich zur Segelei mehr durch Zufall
als durch irgendetwas anderes. Ich liess mich auf einen Kojenchartertörn mit
BK-Ausbildung ein. Bereits in der zweiten Nacht,
ich lag angesäuselt in der Koje, wusste ich "es"! Erinnerungen
aus meiner Kindheit
stiegen hoch. Erinnerungen an meinen Großvater wie er mit mir vor Sizilien
in einem kleinen Fischerboot
Netze auslegte und später einzog. Ich war damals fünf, hatte das komplett
vergessen. Durch Schiffsbewegung,
Geruch des Hafens, bestimmte Geräusche kamen sie wieder und überwältigten
mich. Etwa 4 Monate später hatte ich dann "MEIN" Boot.
Es folgten Jahre des Übens, Reparierens und, vor allem, der Freude. Kein Mensch
konnte mich auf irgendein anderes Boot bringen. So musste ich mir alles selbst
beibringen ..."
Selbstverständlich
war Gio auch in der Pantry auf sich allein gestellt. Was ihn nicht vor
unlösbare Probleme gestellt hatt. Schließlich hatten sie zu Hause ein
Sterne-Restaurant. Eine Herausforderung: Einfache Bestandteile, die man auf der
Yacht mit den begrenzten Möglichkeiten (Kühlung!) und appetitliches Essen, das
jede Bordfrau oder auch jeder Segler (sogar) mit Bordmitteln nachmachen kann.
Hier sein Lieblingsrezept:
Es gibt in Italien als eine Art Zwischensnack diese Wundertüten. In Wirklichkeit ist es
einfach weisser Toast mit Allerlei dazwischen. Das „Dazwischen“ wird in vielen
Rezepten beschrieben, wobei ich der Meinung bin, dass man sich nicht daran halten muss.
Vor allem hat man ja an Bord nicht unbedingt alles, was da so vorgeschrieben wird. Z.B.
Majonaise. Wer hat, zumindest in den heissen Segelrevieren, denn schon sowas dabei.
Viel zu fett, belastet es den Magen und geht auch schnell verdorben.
Zurück zum Tramezzino. Was wir dazwischen machen entspricht also dem , was noch da ist.
Jetzt ein typisches Beispiel, wie es oft bei mir aussieht:
Eine Dose Thunfisch in Öl oder
Wasser ist ja auf jeder Fahrtenyacht vorhanden. Ich hab eigentlich immer Zwiebeln (kann
man notfalls auch so essen, jaja Mundgeruch!). Und Zitrone oder
Zitronensaft hält sich ja auch auf der Yacht "ewig".
Außerdem versuch ich, wenn möglich, irgendwelche italienische Kräuter an Bord
zu haben. Frisch ist nicht immer möglich, aber getrocknet, also Majoran, Thymian, Rosmarin, Oregano
usw…
Wenn ich Glück habe, hab ich auch noch Olivenöl. Weißes Toastbrot ist eigentlich
überall zu bekommen. Und quasi auch immer dabei.
Jetzt geht’s los:
Dose öffnen, abtropfen und Inhalt in eine
Schössel.
Zwiebel andünsten, bei zweifelhaftem Thunfisch den auch mitbraten.
Am Besten mit Olivenoel, ansonsten , was da ist. Bitte nicht zuviel, etwa zwei
Esslöffel.
Salz, Pfeffer, am Schluss und natürlich die Kräuter. Oregano, Thymian, Majoran.
Je nachdem was da ist.
Danach alles in die Schuessel und kalt werden lassen. Ein Schuss Zitrone!
Dann den Toast behandeln: Rand abschneiden.
Belag grosszügig auf eine Scheibe. Die anderen draufpappen. Dann diagonal
zerteilen: zwei Tramezzini sind entstanden.
Du kannst Dir jetzt eben die Menge machen, die Du willst. Solange bis kein Brot oder
Belag mehr da ist.
Das Tolle : Man kann sie gleich essen oder im Kühlschrank aufheben.Wie gesagt. Es sind viele „Abzweigungen“
möglich. Hab ich z.B. Tomaten und/oder Gurke wird die eben klein geschnitten (aber nicht gebraten) und
kommt mit rein.
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