Segel-Zeitungs-Rezensionen



Last update: 26.August 2000

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"20 Jahre lang wurde der Buchautor von Zeitschriften rezensiert, jetzt wird der Spieß umgedreht!"

Besprochen werden derzeit (alphabethisch geordnet):

CRUISING WORLD - MARE - PALSTEK - SEGELN - YACHT - YACHTREVUE

CRUISING WORLD
erscheint monatlich - 3,99 $ (US)

für den Hochseewanderer

Für den Fahrtensegler, der wissen will, was in der internationalen Seglerwelt so vor sich geht, ist Cruising World ein "Muß". Wenn er denn englisch kann. Regattasegeln findet man im Heft nicht, alles dreht sich nur ums Wandern mit einer Segelyacht über die (Welt-)Meere. Wohltuend wenig Werbung ist im Heft, wahrscheinlich zum Leidwesen des Verlegers. Uns soll es recht sein! Bevorzugte Themen sind Törnberichte, vor allem aber Anleitungen: "How to do it." Und wer wissen möchte, was an Ausrüstung international den Standard darstellt, liegt mit diesem Heft richtig. Dem einen oder anderen mögen die gezeigten Yachten nicht modern genug sein. Aber so geht es eben zu - draußen auf den Ankerplätzen der Yachties. Cruising pur! Die Zeitschrift gibt es in Deutschland an allen großen Bahnhöfen bei "Internationale Presse".

Ausgabe: Juli 2000

Nanu,  sollte das Magazin plötzlich seine Zielgruppe neu definiert haben? Es beginnt mit einem 8 Seiten langen Report über das Volvo-Race. Aber, das ist gut so, es ist "nur" eine advertising section, also bezahlte Werbung. Ansonsten, wie gehabt, jede Menge Fahrtenberichte mit Betonung auf "how to do it". Von den hohen Nordbreiten wird der Bogen geschlagen bis zur Westküste von Australien. Detlef Jens berichtet von der kleinen, teils deutschen, Fahrtenseglergemeinde in Portugal, auf ihrem Weg Richtung Antillen. Unter dem Titel "The Under $15K Club", also Yachten unter 15 Tausend Dollar, finden wir eine hübsche Zusammenstellung, was man Erstaunliches für etwas über dreißigtausend Mark in den USA bekommt, zum Beispiel eine 32-Fuß-Pearson Vanguard mit wunderschönem langgestreckten Kiel aus den späten sechziger Jahren. Solche Größen, allerdings neu, werden hierzulande mit über 200 Mille notiert. Unser "nobler" Bootsbau ist dekadent, schlingert ohnehin dem Ende entgegen. Und alle werden fragen: Warum?

Ein Rückblick auf Reisen und Sailors, die mit Minibooten Schlagzeilen gemacht haben, erinnert an die Tatsache, dass letztlich der Seemann und nicht die Yacht die Ozeane überquert, wie John Guzzwell mit seiner TREKKA und vor allem Robert Manry mit seiner viereinhalb Meter langen TINKERBELLE.

Wie man am Cap Hatteras navigiert ,interessiert hierzulande naturgemäß weniger. Das mehr: Jungmilliardär Jim Clark auf der Jungfernfahrt mit seiner neuen HYPERION, einer 155-Fuß-Yacht. Als Sloop geriggt, was sonst!

Der Rest: Maltechnik, Aluminium-Bootsbau, heiße Dosennahrung und Tipps, Tipps, Tipps...

 mare
erscheint alle 2 Monate, 14.- DM

was das Meer so anziehend macht.

Einen gewöhnlichen Törnbericht wird der Segler in diesem dicken Heft nicht finden. Sehr viel mehr! Wer über sich selbst rätselt, warum er für viel Geld (Ihr kennt den blöden Spruch mit den Geldscheinen unter der Dusche), also, warum die meisten von uns ein kleines Vermögen auf dem Salzwasser lassen, der findet in MARE die Antwort: Die Hochsee-Skipperei ist unser Leben. Und MARE erklärt dies, was wir sonst nicht in Worte fassen können. Es sind nicht allein die Themen, die Artikel, die die Sprache der Seeleute sprechen. Obwohl man erst auf solche Titelgeschichten kommen muß, wie "Tintenfisch" (Nr.9), "Strand" (Nr.8) oder "Welle" (Nr.3) Und dann ist da noch ein kleiner russischer Junge mit sehr abstehenden Ohren aus Petersburg in Kadettenuniform, offensichtlich ein Waise aus der zerfallenden Marine des kommunistischen Rußlands. Die Augen, die den Leser vom Titelbild der Nummer 4 so merkwürdig anfragen, regen zum Grübeln über die "Seeleute" schlechthin an.

Es wird - sichtbar - großzügig kalkuliert. Wo gibt es heute noch solche Fotografen, die im besten Magnum-Stil mit heiteren Grautönen die ewige Geschichte der See erzählen können. Viele Bilder sind eigene Kunstwerke in den Stories. Der Artikel über die 20-Dollar-Hafenhuren, "die Schmetterlinge von Sao Francisco do Sul" erzählt sich über die Fotos fast von selbst, der Text ist nur noch die Brise Salz dazu. Gleiches gilt für den "Alltag eines brasilianischen Seeräubers". Und den Hurricane aus "Wind und Wetter" hört der Leser kreischen. Alles passt irgendwie zusammen. Der Skipper, der zu Hause das Meer erleben möchte, spare sich das Fernsehen. MARE bringts lebendiger rüber.

Warum wir so leidenschaftlich über die Weltmeere segeln? In Zukunft wird dem neugierigen Frager ein MARE in die Hände gedrückt. Da drinnen ist alles erklärt, was am Meer (und dem anliegende Land) so fasziniert. MARE ist kein gewöhnliches Werk aus Papier, es ist, wonach viele namhaften Hochglanzmagazine vergeblich trachten, und der Rezensent sagt es mit Bedacht: Ein Kunstwerk. Man sollte danach trachten, an die alten Nummern ranzukommen.

Ausgabe: August/September

Jetzt ist es passiert, könnte man denken, die Themen gehen ihnen aus. "Seepferdchen" ist ja wohl kein Knüller für das Heftschwergewicht. Aber wieder einmal verblüfft die Zeitschrift. Jetzt weiß ich viel über diese possierlichen, schützenswerten Tiere, wird mir bewusst, dass ganze Dörfer und Kommunen auf den Philippinen von dem Fisch (auch vorher nicht geahnt) leben - , wenn die armen Insulaner es vorm Aussterben beschützen. Zwei Geschichten widersprechen sich in den Fangmethoden, auf Handumon ist es nächtliche Knochenarbeit für ein paar Mark pro Tag. Der Kilopreis auf dem pharmazeutischen Weltmarkt dagegen, so erfährt der Leser, nähert sich dem Goldpreis. Die Potenz scheint dem Menschen in seiner Hybris das Wertvollste zu sein.

Und dann, wieder einmal, die Fotos: Welche Pracht entwickeln die Minirösser! Aber, wenn die Bilder in diesem Heft angesprochen werden, gebührt der erste Preis der Schwarzweiß-Strecke am Heftanfang von den kroatischen Werftarbeitern. Text hätte es keinen mehr bedurft, um die brutale Maloche auf der Schiffswerft in Rijeka zu spüren. Die meisterhaften Fotos sagen Alles.

"Text: Zora del Buono" heißt es lapidar vor der farbsprühenden Geschichte über ein Luxushotel auf den Bahamas, das sich mit Atlantis vergleicht. Aber was für ein Text! Der geht unter die Haut, bedrückt den Leser, so er ein Mninimum an Anstandsgefühl hat. Atlantis musste, muss untergehen, um der Bestie Mensch die Grenzen der Moral aufzuzeigen.  Der Mahimahi  geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Ein Meeresaquarium werde ich nie mehr besuchen.

Goldig, so die Grundfarbe, das Kloster der Seefahrer in Lissabon. Von hier aus begründete Portugal seine geschichtliche Rolle als Weltmacht. Belem war das Tor, das dem kleinen Europa die Welt eröffnete. Daran sollte man im Raumtfahrtzeitalter manchmal erinnert werden. Noch kleiner ist die Welt der Peggy Büchse, der Langstreckenschwimmerin. Maximal 40 Meilen krault sie um den Sieg bei einer Sichtweite von wenigen Metern unter Wasser. Die olympischen Beckenschwimmer, die maximal 800 oder 1500 Meter weit kraulen, bezeichnet sie als Kachelzähler. Es kommt eben iimmer auf den Standpunkt an.

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Palstek
erscheint alle 2 Monate, 8.- DM

das schiffigste Segelmagazin

Wer seine Entstehungsgeschichte kennt, segelt gerne mit dem Palstek. Da baute sein Gründer und Träumer, Ulli Kronberg, an einem altem Holzboot (was sonst?) herum, und bald war da noch ein zweiter, und dann ein dritter Bootsbastler daneben. Man beriet sich wegen der Farben, der Trockenzeiten für den Lack und tauschte dann nicht nur Beschläge und Schäkel aus, sondern vor allem Ratschläge. So viele, daß Kronberg die Tips in einen Rundbrief schrieb, zunächst an die Mitbastler, dann an andere Segler der gleichen Art und schließlich, weil sich immer mehr dafür interesierten, wurde aus dem Brief eine preiswert gemachte Zeitung, fast kostenlos (zunächst) verteilt. Die Marotte, Kleinanzeigen zum Nulltarif abzugeben, wurde ihm von der Konkurrenz schnell abgewöhnt. Gnadenlos sonderte Umwelt-Idealist Kronberg zu Beginn alle Leser aus, die seiner Meinung vom verlorenen Regenwald und ähnlichem nicht sogleich folgen wollten. Man hat sich daran gewöhnen müssen, zumal mit Imke Feddersen und Pit Hahne zwei kritische Segelnarren dazugekommen sind. Die drei haben aus dem Palstek ein Blatt gemacht, das den bis dahin etablierten Segelzeitschriften nicht nur Respekt eingeflößt, sondern ihnen viele Leser weggenommen hat. Jollensegler, Racer brauchen keine zwei Sekunden, um das Heft durchzuarbeiten: Für sie steht nichts drin. Umsomehr für die reinen Fahrtensegler, vor allem diejenigen aus der Praxis, bei denen die alten Prospekte aus der Schiffskauf-Phase schon vergilbt sind. Ausschließlich Information aus der Praxis zählen, dazwischen, nicht wirklich störend, gelegentlich ein Umweltthema - sie könnens nicht lassen. Das Layout lenkt den Leser vom Inhalt nicht ab. Der Fahrtensegler erreicht im Palstek alle Ziele, seit einiger Zeit auch die warmen im Mittelmeer.

Ausgabe 3/00  -  Juli/August 00

Schade, die Qualität der Fotos (oder ist es nur das Papier?) ist nach wie vor gewöhnungsbedürftig. Zugegeben, der Inhalt ist wichtiger, schwergewichtiger. Die technischen Themen sind in diesem Heft immerhin so, dass diese Nummer auf mein neues Schiff kommt, schon, um die Fäkalientanks auf Ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Hab nicht gewusst, dass es da so viel zu beachten gibt. Und einen Tipp gibt in dem ausgezeichneten Artikel Michael Herrmann auch, wie man mit dem "Geruch" fertig wird. Pit Hahne kümmert sich gründlich, ob Hydraulik oder Mechanik auf einem Fahrtenschiff die bessere Wahl ist. Überhaupt ist dieses Heft unentbehrlich, wenn man an eine neue Yacht denkt und vom Verkäufergequatsche nicht alles kritiklos übernehmen möchte. Apropos: Neues Schiff! Den Namen des Konstrukteurs hätte ich gerne gewusst, der einem Möchtegern-Weltumsegler ein Schiff, ach was, einen "schrägen Vogel",  gezeichnet hat, der bei hartem Wind häufig unartig in die Sonne schoss. 75% Nachlass auf die Konstrukteurskosten sind kein Trost für so eine Missgeburt von Yacht. Gleichzeitig ist diese Geschichte ein Warnung vor dem konventionellen Weg des Schiffbaus vom Designer zur Werft.

Wer sich demnächst für einen Katamaran, einem Serienbau, interessiert, für den ist der Vergleichstest von vier ungefähr gleich großen 12-Meter-Katamaranen hilfreich. Hat mir gefallen: Kein PR-Gesabbel, sondern handfeste, fundierte, Kritik. Markenkatamarane müssen sich hier gefallen lassen, dass sich ihr Ruf, besonders hochseetüchtig oder besonders schnell zu sein, nicht aufrechterhalten lässt. Damit kann man dann preislich eine Stufe zum preiswerteren Kat runtersteigen.

 Ein Motorrad auf einer Fahrtenyacht? Ein Weltumsegler erklärt Vor- und Nachteile. Dann, es wird immer wichtiger, ein sachkundiger Überblick über Epirbs! Ich hätte gerne eine handfeste Empfehlung gehabt, Kaufhilfen sind gefragt.

Damit neben der vielen Technik auch die Schönheit des Wasserwanderns nicht zu kurz kommt, eröffnet Anke Brodmerkel mit einem informationsreichen Törnbericht aus und über Marokko. Die Bilder wären(!) hübsch - siehe oben!

 

Segeln
erscheint jeden Monat, 7,50 DM

für Segler, für die Segeln in erster Linie schön sein muß.

Segeln war die erste Zeitschrift, die es vor 20 Jahre gewagt hat, auf die hohe See des Segelzeitschriften-Marktes hinauszusegeln, wo das Schlachtschiff des Marktes, nämlich die YACHT, unangefochten das Meer beherrscht hat. Es richtet sich in erster Linie an Fahrtensegler, die nicht unbedingt die Wintermonate mit Arbeiten am Schiff verbringen. Womit nicht gesagt ist, dass praktische Tipps dem Leser vorenthalten werden. Viel Farbe im Heft macht meist das Lesen zum Vergnügen. Törnberichte kommen fast ausgeglichen aus dem oft kalten Norden und dem sonnigen Süden und Westen (Karibik). Das Layout ist brav, was die Übersichtlichkeit fördert. Die Autoren sind meist so gut, daß sie keine Sorge haben brauchen, einmal nicht bekannt zu werden. Und die Themen wenden sich aus der Sicht des Rezensenten wohltuend in erster Linie an die Fahrtensegler.

Ausgabe: August 2000

Wieder mal ein "Karibik Special" und naturgemäß ist dies auch für deutsche Leser interessanter als die dänische Südsee oder sonst ein Revier vor der Haustüre. Die Hinweise auf Ciguatera, Hurricane Holes und so fort klingen exotisch, sind aber sehr nützlich, wenn man demnächst mit dem Jet die Antillen aufsucht.

Freilich noch schöner ist es, dort mit einer Fahrtenyacht anzukommen. Eine interessante Cruisingyacht wird vorgestellt, die das Ei des Kolumbus in der Bordstromversorgung gelöst haben soll. Der Clou soll der Sterling-Motor sein, eine Erfindung aus dem vorletzten Jahrhundert. Vermisst habe ich eine Erklärung, warum dieser - fast vergessene - Verbrennungs-, nicht Explosionsmotor, nicht schon früher für Generatoren verwendet wurde. Einen Haken muss es da ja wohl geben? Und die eine 100AH-Batterie ist bei den sagenhaften Ladeströmen des "Whispergen" auch erklärungsbedürftig.

Ein neuer Spinnakertyp, das Parasail, scheint auch für uns Fahrtensegler was zu sein, sagt der Test, und die Hinweise zum Blistertrimm können wir auch gebrauchen. Bestimmt nützlich sind die Anweisungen zur Reinhaltung des Diesels. Das ist ein Thema, mit dem man in der Praxis bestimmt einmal konfrontiert wird, und wehe, man ist ahnungslos wie ein Autofahrer immer davon ausgegangen, dass es solche Probleme mit unseren Motoren gar nicht gibt.

Den Schluss machen im Karibikteil gute Tipps für Atlantikreisen und Törnberichte aus Teilen der Welt, wo das Wasser immer smaragdgrün zu sein scheint. Schön!

Yacht
erscheint vierzehntägig, 7.- DM

die Segelzeitschrift, auf die man nicht verzichten kann

Die YACHT bezeichnet sich selbst als "die führende Segelzeitschrift". Während es diese Zeitung mit fast hundertjähriger Tradition noch vor 10 Jahren nicht nötig hatte, überhaupt darauf hinzuweisen, war es für die alte Dame in letzter Zeit schwierig, sich dieser Position zu behaupten. Siehe oben! Man sieht ihr das Alter überhaupt nicht an. "Leider", möchte man manchmal seufzen! Es ist eine Leistung, alle vierzehn Tage Segelstoff zu produzieren und zu servieren. Die Bemühungen lohnen sich: Der Leser hat die Yacht zum Meinungsführer, zum Trendsetter ernannt.

Jetzt hat die YACHT einen neuen Kapitän, Jochen Rieker, der sie wieder, wie früher, zur Bibel für die deutschsprachigen Segler machen möchte. Eine schwierige Aufgabe, aber ich denk, der schafft es. Doch, "gut Ding...". Was fünf Jahre lang neben dem Fahrwasser lief, lässt sich nicht vollends in vier Nummern korrigieren.

Ausgabe 18/00: 23..August 2000

Wieder lesenswert! Ein Schatz sind Fotos und Text aus der "guten, alten" Windjammerszene. Kein geringerer als Alan Villiers zeichnet hierfür verantwortlich. Wer wissen möchte, wo richtige Segler ihre Wurzeln haben sollten, muss diese Fotos gesehen haben. Im Windjammer Spezial wird dann ein moderner Klipper vorgestellt, der die alte Romantik mit moderner Technik in recht harmonischer Weise bei sagenhaften 20 Knoten verbindet. Stad Amsterdam heißt der Dreimaster, der der noch überlebenden Rahseglerszene, und damit auch der Gorch Fock, die Schau stehlen möchte. Sowas ist mir allemal lieber als die außer für Rekordfahrten untauglichen Rennmaschinen, die tolle Schlagzeilen machen - auch wegen ihrer zahlreichen Havarien. 

Eine echte Entscheidungshilfe bei der Suche nach dem eigenen "idealen" Fahrtenschiff ist der Vergleichstest zweier Bavarias 47, die eine mit Achtercockpit, die andere mit der "Terasse in der Mitte". Zum Wandern für Seele und Augen gibts auch was: Guernsey und Jersey sind nicht nur wegen der aberwitzigen Tidenhübe eine Attraktion, sondern immer eine Reise wert. Schöne Fotos locken.

Zwei kleinere Artikel haben mir besonders an diesem Heft gefallen: Wetter-Wahrsager Kachelmann wird vorgeführt, obwohl seine Langfrist-Hellsehereien in eben dieser Zeitschrift standen und, am Ende, der Spiegel, den uns Svante Domizlaff mit unseren Saufgewohnheiten gnadenlos vorhält. Selten soviel beißenden Spott über die "Männer-Segelszene" gelesen. Beißend deshalb, weil Svante recht hat. Was sind wir bloß primitiv! Prost!

Yachtrevue
erscheint jeden Monat, 7.- DM

für alle, die gerne eine eigene Küste hätten

Sie hat es am schwersten von allen Segelzeitschriften am Markt. Als offizielles Organ des Österreichischen Segelverbandes muss sie alle Themen des Segelns, also auch gleichgewichtig, das Regattasegeln, abdecken. Außerdem steht sie den Motorbootfahrern Österreichs (MSVÖ) als Blatt zur Verfügung, was dann schon mal ein rassiges Motorboot auf der Titelseite nach sich zieht. Dass man die für so ein Blatt bescheidenen Finanzmittel und diese Zwangslage dem Ergebnis meist nicht ansieht, ist ein Verdienst von Chefredakteur Luis Gazzari und seiner kleinen dreiköpfigen Crew (laut Impressum). Ein Kopf muß herausgehoben werden: Judith Duller-Mayrhofer verfügt unter allen Yachtjournalisten deutscher Sprache über die beste Schreibe. In der Redaktion weiß man es, was ihr dort den Namen "Goldfeder" einbrachte.

Ausgabe: Juli 2000

Ja, wenn unendlich viel Platz zur Verfügung stehen würde! Aber so glaube ich nicht, dass das Magazin sehr gut beraten ist, derart viel übers Jollensegeln zu schreiben. Eine Umfrage brächte dies an den Tag. Hab ja nichts gegen diese Sportart, aber für uns, die große Masse der Fahrtensegler bleibt halt dann kaum noch was übrig. Besonders deutlich in diesem Heft. Wenn da nicht der zweite Teil der Anlegemanöver ebenso ein Schmankerl wäre wie schon der erste. Wer selbst so was schon fotografieren wollte (musste), weiß wie gut die lehrreichen Fotos von der Stegannäherung gemacht sind. Gut: Autor Gazzari gibt sich tolerant gegen "Andersgläubige", was scheinheilig ist, denn er weiß sehr wohl, dass er mit "seinen" Manövern recht hat. Jedenfalls bei der gezeigten Schiffslänge.

Für kleine "Yachten" bietet der Balaton, vor den Toren von Wien, Fahrtensegeln, nicht gerade in die große Welt hinaus, aber in seiner reinsten Form. Bodo Müller beschreibt es zum Nachsegeln. Nebenbei: Für den Rezensenten führte der der erste große Törn,  1965, - rund um den Plattensee im mitgebrachten Jollenkreuzer, unvergesslich.

Ach, vielleicht war mein obiges Urteil etwas voreilig: Da kommen noch die Luxustour im teuren Großsegler und eine beschauliche Bootsfahrt nach Passau, dem Venedig Niederbayerns, geschrieben von den bekannten Andrea Horn und meisterhaft fotografiert von Wyn Hoop.

 

ontbietet FahrtenseglernirgW, weiß er doch, dass "seine" Manöver die richtigen sind.sGazzarne  rdas selber mal fotografieren rk , schon beim letzten mal äweilZ snin echtes Juwel  für Yachties findet sich in diesem Heft: Der Chefredakteur, Luis,  persönlich, schreibt es und ich hab  Sie haben's schwer, die Redaktion - eine kleine, aber tüchtige Crew!

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