Preiswerte WELTUMSEGELUNG!
von Bobby Schenk


In der Flotille um die Welt

 

Rechnet man sich die Kosten einer Weltumsegelung ohne Träumereien durch, so kommt man auf astronomische Summen. Beispiel Schiff: 250 Tausend Euro für eine Yacht, die mehrere Jahre ein zu Hause sein soll, ist sicher nicht zu hoch gegriffen. Und wenn man sie anschließend wieder kapitalisieren möchte, gibt es große Augen. Denn glücklich ist der, bei dem nur 100000 € auf der Strecke bleiben. Von dem für eine Weltumsegelung benötigten Zubehör, das ebenfalls leicht mit 50000 € Euro zu Buche schlägt, und das beim Wiederverkauf der Yacht kaum berücksichtigt wird, mal ganz zu schweigen. Ein Blick in die Schwacke-Liste für Yachten zeigt, dass obige Rechnung eher geschönt als zu realistisch ist. Wer die Kleinanzeigen der YACHT oder im TO-Heft liest, wird eine Bestätigung finden.

Da elektrisiert förmlich die Idee einer alteingesessenen und als besonders seriös bekannten Charterfirma, Ecker-Yachting. Sie bieten eine Weltumsegelung an mit Charteryachten aus ihrer Flotte. Das faszinierende an deren Plan ist aber nicht nur die Kostenfrage, sondern die Tatsache, dass man sich die mühevollen Vorbereitungen einer Weltumsegelung zum großen Teil erspart. Und, aus meiner Erfahrung, dass man sich viele Probleme, die manchmal bei Weltumsegelungen ganze Bücher füllen ("Hundeleben") schenken, beziehungsweise dem Vercharterer aufbürden kann.

Das ganze soll so funktionieren: Man - ein Pärchen, ein Verein, meinetwegen auch eine sportliche Stammtischbestzung, chartert eine Yacht für die gesamte Weltumsegelungsdauer von rund zwei Jahren. Angeboten werden Yachten in der Größe von 38 Fuß bis 50 Fuß. Es handelt sich hierbei um im Charterbetrieb bereits bewährte Yachten (siehe Fotos), denen der Veranstalter noch eine für Weltumsegelungen spezifische Zusatzausrüstung verpasst. Komplett für die Weltumsegelung ausgerüstet wird zum Beispiel eine Bavaria 42 für 2 Jahre voraussichtlich 76000 € kosten. Nur wer das auf den Wochenpreis umlegt, kann ermessen, wie preisgünstig dieses Sonderangebot ist.

Was in meinen Augen aber viel mehr zählt: Die Yachten werden von einem Betreuungsschiff begleitet, auf dem sich eine Ecker-Crew befindet, die dann an den genau festgelegten Zielpunkten wie in einem Charterstützpunkt die Betreuung der Yachten übernimmt. Damit sind die Weltumsegler um einiges besser gestellt als die  braven Circumnavigatoren, bei denen das Abenteuer im negativen Sinne erst beginnt, wenn sie, auf sich gestellt, mit ihren oft flügellahmen Privatyachten den nächsten Hafen erreichen. Nur allzu oft gehen die ersehnten Hafentage damit drauf, sich mit dem Zoll wegen der Ersatzteillieferung rumzuschlagen oder die notwendigen Reparaturen zu organisieren. Wie sagte doch ein Weltumsegler - und bekam von den Insidern viel Zustimmung: "Weltumsegeln heißt, an den schönsten Plätzen der Welt sein Schiff zu reparieren!"

Nicht so bei den Ecker-Bummlern. Man mag es als konservativer Blauwassersegler bedauern, aber die Zeit ist nun mal so: Ich werde jetzt schon neidisch bei dem Gedanken, dass ich mal wieder mein Schiff repariere und diese Weltumsegler mir vielleicht von der Hafenkneipe aus dabei zuschauen.

Klar, das Entdecken neuer Ziele wird bei dieser neuen Art einer Weltumsegelung nicht mehr in dem Maße stattfinden als noch vor ein paar Jahrzehnten. Das heißt aber nicht, dass etwa kein Freiraum für eigene Unternehmungen vorhanden sein wird. Der Veranstalter erwartet nur, dass die einzelnen Yachten zeitgerecht an den Zielpunkten eintreffen und nach Fahrplan wieder weitersegeln. Ob nun zwischen Hawai und Tahiti die eine oder andere Yacht noch ein paar Atolle anläuft oder wo sich die einzelnen Yachten in Samoa oder Tonga rumtreiben, spielt aus der Sicht des Veranstalters keine Rolle.

Aus der vorläufigen Auswahl der Zielpunkte ist zu erkennen, dass man nicht gerade an Langweiler bei dieser zweijährigen Weltumsegelung gedacht hat. Um nur einige zu nennen:: Canaren, Trinidad, Jamaica, Panama, Galapagos, Marwuesas, Hawai, Tahiti, Samoa, Fijii, Tonga, Neuseeland, Australien, Bali, Singapur, Phuket, Sri Lanka, Malediven, Seychellen, Komoren, Suez-Kanal, Griechenland.

An den Zielpunkten wird dann die Versorgungscrew auf dem Begleitschiff warten und die Teilnehmer in Empfang nehmen. Allein dieser Punkt ist attraktiv.

Für diejenigen, die sich beim besten Willen nicht für zwei Jahre freimachen können, gibt es auch die Möglichkeit, kürzere Strecken mitzusegeln (mindestens drei Monate!). Der Veranstalter wird auch seinen Teil beitragen, untereinander noch fremde Crews (Einzelbucher) zusammenzuführen. Ist die Idee nicht faszinierend? Wenn sich vier Personen eine Bavaria 42 teilen, kommt eine komplette Weltumsegelung (in einer Einzelkabine!) gerade mal auf runde 20 Tausend Euro.

Jetzt bin ich schon wieder bei den Kosten, aber für viele, auch für mich, ist das nun mal einer der wichtigsten Punkte: Was beim Vergleich mit einer konservativen Weltumsegelung oben noch nicht mal berücksichtigt war, sind die Unterhaltskosten für die Yacht unterwegs (Versicherung, Slip, Farben, Ersatzteile etc). Wird das zusätzlich berücksichtigt, so ist eine Weltumsegelung für weniger als 10000 € pro Jahr konkurrenzlos preiswert.

Man kann hier nur noch bissig anmerken: Segeln müssen die Teilnehmer allerdings noch selber.

Informationen gibt es unter: Ecker-Yachting

 

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