Weihnachtsgeschenk für Yacht-Eigner
Immer nur Glasenuhren oder Petroleumlampen ?
Die Glasenuhr, die Petroleumlampe, das Messingschild mit der anheimelnden Feststellung "Captains Word is Law", welcher Yachteigner hat solche Niedlichkeiten noch nicht erstanden, verschenkt oder selbst zur Schiffstaufe, zum Törnbeginn oder zu Weihnachten geschenkt bekommen?
Klar, dass man mit inniger Liebe am Wichtigsten hängt, das es im Leben gibt, der eigenen Yacht. Klar auch, dass man sie deshalb mit Sinnsprüchen und allerlei maritimem Zierrat schmückt, die an die
die Kühnheit und den Ernst der Schifffahrt erinnern, sie gar auf ein- und dieselbe Stufe mit der Großschifffahrt erheben. Oder dass man sich solche Kreationen ins Wohnzimmer holt, um das Schiff auch während der langen Wintertage präsent sein zu lassen. Aber eignet sich als "Denk-an-mich-Taler" nicht am allerbesten ein Bild von der eigenen Yacht? Vorzugsweise unter Vollzeug und nicht als Persenning-Werbung an der Pier?
Und bitte nicht die langweiligste aller Varianten – die am Steg liegende Yacht und im Vordergrund die Liebste des Eigners lässig auf dem Poller posierend und ins Objektiv
strahlend. Nein, draußen auf dem offenen Meer muss die Yacht sein! Und Sturm sollte herrschen, gerade so viel, dass die Yacht auf dem Bild noch alle Segel tragen kann und mit einem Knochen im Maul, den man selbst zwar noch nie gesehen hat, jedoch schon immer ab 5 Bft auf dem Vorschiff zu hören glaubte. Nun, leider sieht´s da ziemlich schlecht aus. Bilder von der eigenen Yacht bei erwähntem Wetter beschränken sich auf die ach so originellen Blickwinkel Vomheckzumbug und Vombugzumheck.
Ein Wunschbild: Die eigene Yacht übers stürmische Meere brausend
Wie aber kommt man zum Wunschbild seiner Yacht unter Vollzeug, auf den sturmbrausenden Wogen dahinreitend? Jeder kennt das Problem: Bei wirklich handigem Wetter hat meist niemand mehr Lust zum Fotografieren, schon gar nicht vom nassen Bug aus, selbst wenn er im Besitz einer „wasserdichten“ Digitalkamera ist, die man heute schon für wenig Geld kaufen kann. Und der Aufnahmewinkel wird auch dann nicht viel aufregender, wenn man , im Bugkorb sitzend, die Kamera ganz weit hinaushält. Es gibt nur eine einzige Lösung, man braucht ein Bild von außen. Nun gäbe es die Möglichkeit, per Funk mit der anderen Yacht auf gleichem Kurs paralell zu uns Kontakt auf zunehmen und diese mit Angabe der Emailadresse zu bitten, mal eben auf uns draufzuhalten, aber dazu hat kaum jemand Lust, wenn es seglerisch zur Sache geht, gerade dann also, wenn es sich fotografisch rentieren würde.
Jedenfalls habe ich kaum je ein vernünftiges Bild gesehen, das auf diese Weise zustande gekommen wäre.
Ich hab sicher viele tausend Bilder von Yachten geschossen, aber ein wirklich eindruckvolles Bild von einer Segelyacht bei schwerem Wetter
ist mir, soweit erinnerlich, nie geglückt, schon gar nicht von meiner eigenen Yacht
THALASSA. Ich konnte natürlich auch keine andere Yacht anfunken, denn auf Blauwasserrouten ist die Einsamkeit auf See typisch;
es sind keine anderen Yachten in der Nähe.
Fast hatte ich es schon
vergessen: Nachdem Karla und ich vor 30 Jahren mit unserer 20-Tonnen-Sloop
THALASSAII nonstop von Tahiti nach Argentinien gesegelt waren, hatte ich in der
YACHT darüber einen Bericht geschrieben. Und die in der Redaktion hatten einen
Maler beauftragt, nach meinen Schilderungen und einem recht statischen Foto ein
Bild von unserem Schiff beizusteuern. Als mir vor einigen Jahren dieses alte
Heft aus den Neunzigern in die Hände fiel, sah ich, dass über eine Doppelseite das Gemälde
von unserer THALASSA abgedruckt war. Es zeigte, wie sich der Maler unser Schiffchen in den brüllenden Vierzigern vorstellte.
Faszinierend! Wir hatten die THALASSA ja nie aus dem Blickwinkel eines Malers gesehen, aber so musste es gewesen sein, als die THALASSA sich durch die Roaring Fourties Richtung Kap Hoorn quälte. Ich schoss ein Foto von dem Kunstwerk, aber leider nur den Teil auf der rechten Doppelseite in der YACHT.
Nachdem ich das Foto auf meiner Webseite verwendet hatte, erhielt ich von Enzo Frueh ein Mail, er wünschte sich das kraftvolle Bild in besserer Auflösung:
"soeben habe ich auf ihrer Homepage den letzten Bericht über die Hoorn-Umrundung gelesen. Das kraftvoll gemalte Bild von Thalassa II, die von der Welle erfasst wird, ist fantastisch und geht unter die Haut. Wäre es allenfalls möglich, mir dieses in guter Qualität elektronisch zuzusenden?“
Nein, das war es nicht. Ich hatte
nicht das Orginalbild, sodass ich dem Manne zunächst nicht helfen konnte.
Wer hat das Bild vor dreißig Jahren gemalt, fragte ich mich? Leider war die Signatur unter dem Bild auf der linken Hälfte der Doppelseite, und ich hatte ja nur das Foto von der rechten Seite. Die Freunde von der YACHT halfen aus: "Hinnerk Bodendieck" war schnell gegoogelt und angeschrieben. Er versprach: "Ja, ich schau mal in meinen alten Sachen nach" Und tatsächlich, nach so langer Zeit fand er das Aquarell in seiner Mappe wieder. Ein mehr als freundschaftlicher Preis (der Rahmen war teurer) ließ das für mich unersetzliche Werk in meinen Besitz übergehen. Es hängt jetzt - als einziges Gemälde - in unserem Wohnzimmer. Als hautnahe Erinnerung an unsere Sturmfahrt. Ja, genauso muss es gewesen sein, damals im Südatlantik!
Der Mann, der Maler, der muss was vom Meer wissen. Denn ich bin überzeugt, dass er mit seinem Bild, das er alleine nach ein paar statischen Fotos von der THALASSAII und nach meinen Erzählungen geschaffen hat, der Realität verblüffend nahe kam.

Auf der letzten Hanseboot dann hörte ich, wie sich nebenan jemand vorstellte: "Hinnerk Bodendieck". Interessant, das muss wohl der Sohn vom Maler sein? Aber nein, der außerordentlich jugendlich wirkende 50er war der(!) Bodendieck, der viele Jahre zuvor, als
junger Spund, unsere THALASSA auf den Karton gezaubert hatte. Ein Artikel in der schönen Schwester der YACHT (YACHT classic 2/2013, Seite 120) über diesen "Meeresmaler" klärte mich weiter auf: Ein Universal-Künstler im Bootsbau und Segler (sonst gings ja gar nicht) durch und durch.
Der Weg zum
Gemälde
So, und jetzt
könnte ich mir vorstellen, dass eben dieser Hinnerk Bodendieck auch Ihr Schiff nach ein paar Fotos viel besser aufs Papier bringen kann, als Sie es je auf den tausend Fotos, die Sie von ihm gemacht haben, gesehen haben. Hinnerk war von meiner Idee, auf ihn hier hinzuweisen, nicht sonderlich begeistert. Und so könnte es sein, dass Sie sich nicht leicht tun, ihn zu überreden. Aber mit sehr, sehr viel guten Worten,
vielleicht. Seine Mailadresse: mail@atelier-bodendieck.de
Wenn´s mit ihm nicht klappt, hab ich noch eine andere Idee: Auf der sehenswerten ART MARITIM anlässlich der Hanseboot bin ich an zahlreichen Ständen von Künstlern vorbeigeschlendert, und da hat mich dieses Gemälde besonders angesprochen:

 Im Gespräch mit der Künstlerin Elke Timmermann erfuhr ich, dass sie selbst Eignerin einer Yacht ist. Sie plante, soweit ich mich erinnere, sogar einen längeren Törn mit Ihrer Fahrtenyacht. Offensichtlich malt sie gerne Bilder von Yachten auf See nach Fotovorlagen. Bei ihr braucht´s wahrscheinlich nicht so viele gute Worte und die Preise sind, ich versteh nix von Kunst, sagen wir mal überschaubar.
Sehen Sie selbst, sind das nicht wunderschöne Bilder?

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Page by Bobby Schenk
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