Segler's Weihnachtswunsch
Wir sind die Sonnenkinder An
Weihnachten versuch ich mal nicht an die technischen Schwierigkeiten beim
Langstreckensegeln zu denken, verschließ den Werkzeugschrank, leg mich aber
auch nicht ins Trampolin auf dem Vorschiff, denn da brennt hier im besten
Fahrtensegler-Revier die Sonne unbarmherzig herunter, auch und selbst an Weihnachten.
Aber immerhin, Muße ist angesagt und ein wenig
Nachdenken. Ja, wir Langzeit-Segler sind schon auf der Sonnenseite des Lebens
angelangt, mindestens was das Finanzielle betrifft! Wir haben ein schwimmendes
Zuhause (das sich auch im wohlhabenden Deutschland nur ganz wenige leisten
können), wählen fast frei, in welchem Teil unseres schönen Planeten wir uns
die nächsten Monate aufhalten und wenn in Deutschland mal wieder wildgewordene
Beamte sich neue Regeln ausdenken, wie sie die "Sportsegler" weiter an
die Kandare nehmen wollen, dann kostet es uns ein ziemlich müdes Lächeln.
Da ist es an der Zeit, auch mal darüber zu
sinnieren, dass es bei uns in unserem Wohlfahrtsstaat auch Menschen gibt, die
nicht auf der Sonnenseite des Lebens angelangt sind, wahrscheinlich auch nie da
ankommen. Und die an ihrer Situation garantiert unschuldig sind oder - wie man
es manchmal so gedankenlos vor sich hinsagt, sich die Situation nicht selbst
eingebrockt haben. Ich denke da an Kinder und Jugendliche, die erst am Beginn
ihres Lebens stehen - mit nicht gerade rosigen Zukunfts-Aussichten oder gar
-Chancen.
Das
hat sich wohl vor einiger auch die Betriebswirtin Gabi Schäfer (34), begeisterte
Seglerin, gedacht, erst recht nach einem furchtbaren Schicksalsschlag als vor fünf Jahren der Vater ihrer Kinder bei einem Verkehrsunfall ums
Leben kam. Sie schreibt:
"Meinen
Kindern (und natürlich auch mir) ging es damals sehr schlecht. Wir machten uns
dann auf, mit einem Wohnwagen in der Ferienzeit zu verreisen. Uns begleiteten
dann auch immer andere Kinder, denen es ähnlich bzw. nicht so gut ging. Die
Erfahrung aus diesen Reisen der letzten Jahre hat gezeigt, dass es den Kids sehr
gut getan hat, Abstand zu gewinnen, neue Länder und Menschen kennen zu lernen
und neue Freundschaften zu schließen. Wir bereisten in den letzten Jahren mit
den Kids viele Länder (Norwegen, Schweden, Italien, Spanien, Niederlande,
Deutschland) und hatten sehr viel Freude miteinander. Da unsere große
Leidenschaft dem Segeln gilt, entstand die Idee, das, was wir vor Jahren mit
einem Wohnwagen angefangen haben, nun beim Segeln umzusetzen.
Für mich gibt es nichts Schöneres, als Kinder glücklich zu machen, ihnen ein
wenig die Sorgen zu nehmen!
"
Gabi hat den Kopf nicht hängen lassen und hat
aus ihrer sehr leidvollen Erfahrung eine Aktion ins Leben gerufen
mit dem beziehungsreichen Namen SUNSHINE4KIDS - www.sunshine4kids.de.
Wie sie sagt, möchte sie mit ihrer Aktion Kindern und Jugendliche, die auf der
Schattenseite des Leben stehen,
Die Zielgruppe besteht aus:
- Kinder und
Jugendliche, die einen oder beide Elternteile verloren haben
- Kinder und Jugendliche, die in Situationen leben, welche einen Urlaub unmöglich
machen
- Heim- und Pflegekinder
- Schattenkinder (Kinder, deren Geschwister todkrank sind)
Nun können gerade wir es sicher gut verstehen,
dass so ein Ziel mit einem Segelschiff gut zu erreichen ist, denn wir haben doch
sicher noch nicht vergessen, dass uns das Segeln deshalb so begeistert hat,
weil wir uns da wie sonst in kaum einem anderen Medium mit der Natur
auseinandersetzen können, die uns manchmal auch ganz schön demütigt und uns
zur Bescheidenheit anhält.
Deshalb hat Gabi das Segeln gewählt, mit diesen
Kindern und Jugendlichen:
"gemeinsam einem
Ziel entgegenstreben und mit dem Schiff das Wasser bezwingen"
Das
ist etwas, was sich diese Kinder und Jugendliche, die sich in einer schwierigen
Lebenssituation befinden, garantiert niemals werden leisten können: Übers
Jahr verteilt - in der Ferienzeit, an Wochenenden und Feiertagen – zu segeln.
So ist das Anliegen von SUNSHINE4KIDS e.V ,
"den Kids ein wenig Sonne in ihre Herzen und ein Lächeln in ihre Gesichter
zurück zu geben… !!! Dabei möchten wir den Kindern und Jugendlichen eine fröhliche
Zeit bescheren, in der sie mit Gleichaltrigen Abstand von den Problemen und
Sorgen des Alltags bekommen und erholt, selbstbewusster und mit neuen Freunden
und neuer Freude aus dem Segelurlaub zurück kommen.
Durch die willkürliche Zusammensetzung der Gruppen, bietet diese Aktion den
Kindern Möglichkeiten neue Kontakte zu knüpfen und durch soziales Lernen in
der Gruppe ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern und in ihren späteren
Lebensalltag zu integrieren."
Für die Kinder wird die Segelfreizeit völlig
kostenlos angeboten.
Und jetzt kommt es - die Kosten werden durch
Sponsoren und Spendern (gegen steuerabzugsberechtigte Spendenquittung - Details
hier) abgedeckt.
Also, so mein Weihnachtswunsch - auch durch Sie!
 Heutzutage
steht man ja Spendenaufrufen meist sehr skeptisch gegenüber. Wenn ich nur die
an die großflächigen Plakate in den Bahnhofsgegenden denk und mir ausrechne,
was diese Werbeaktionen kosten, dann frag ich mich schon, was von den
Spenden bei dem hungrigen insektengequälten dunklen Kerlchen mit den großen
Augen auf dem Plakat noch ankommt von meinen Spenden.
Um es ehrlich zu sagen, ich hab mich
umgehört bei einer Reihe von kompetenten Personen um ihre Einschätzung von
SUNSHINE4KIDS. Der Tenor der Antworten: "Eine gute Sache!"
Was auch die bisherigen Aktionen zeigen - die
Bilder von den Kindern beweisen es.
Vor allem aus der Sicht von Seglern auf der
Sonnenseite.
Bobby Schenk

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