Schusswaffen an Bord (2008)
von Bobby Schenk 


Mehr Yachten - mehr Überfälle

Ein ewiges Thema: Waffen an Bord! Die betreffenden Artikel auf dieser Homepage sind die am meisten besuchten Seiten! Eigentlich schade, denn das Motto unseres Hobbies sollte doch sein: Freude am Leben - und nicht "Wie kille ich meinen Nächsten?".

Trotzdem: Zahlreiche Berichte über Piratenüberfälle und sonstige Verbrechen gegenüber Yachtsleuten, rechtfertigen es, sich Gedanken zu machen, wie solche Übergriffe am besten zu bekämpfen, - noch besser - zu vermeiden sind. Und da ist es bis zur Diskussion "Waffen an Bord" oder gar "welche Schusswaffen an Bord?" nicht mehr weit.

Aber warum spielt dieses Thema ausgerechnet beim Blauwassersegeln eine so große Rolle und nicht im normalen Großstadtleben, wo man es - jedenfalls nach Tageszeitung - ebenfalls täglich mit Gewaltdelikten zu tun hat? Die Erklärung findet sich in der besonderen Situation, in der sich Yachten, vor allem Langfahrtyachten, beziehungsweise deren Besatzungen regelmäßig befinden. Ein zum Schutze des Bürgers funktionierendes Polizei- und Rechtssystem macht unser Leben in Deutschland recht sicher, trotz anderslautender Schlagzeilen in der Boulevard-Presse, und gewaltsame Übergriffe auf den friedlichen Bürger sind - auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet - vergleichsweise selten.

Eine Yacht, die auf hoher See mit fünf oder sechs Knoten irgendwo im weiten Ozean dahinsegelt oder tuckert, ist dagegen böswilligen Mitmenschen mit schnellen großen Booten, zumal diese in vielen Gewässern schwer bewaffnet sind, weitgehend schutzlos ausgeliefert. Ein Schiffchen vor Anker, besetzt mit einer Familiencrew, in einer einsamen Bucht, 500 Kilometer entfernt von der nächsten Polizeistation, wäre ein leichte Beute für Fischer mit ein paar Gewehren unter den Netzen, wenn sie durch den augenscheinlichen Reichtum auf der Yacht angezogen und begehrlich werden.

Kurzum, die Frage ist so alt wie das Wandern mit kleinen Booten über die Weltmeere: Wie schützt man sich vor habgierigen Zeitgenossen, wenn die sich wenig Gewissensbisse um das Wohlergehen anderer Menschen machen? Und im gleichen Atemzug, fast, ist die Diskussion über Waffen an Bord im Gange. Zu Zeiten von Joshua Slocum war die Sache noch recht einfach. Ihm genügten eine Handvoll Reißnägel aufs Deck gestreut, um sich der barfüßigen Indianer vor Feuerland zu erwehren. 

Heute ist das Thema komplexer. Aber nicht deswegen, weil es immer neue Entwicklungen bei den geeigneten Waffen gibt, sondern weil sich von Zeit zu Zeit eben die äußeren Umstände laufend ändern. Und weil klare, für alle Yachtsleute, Schiffe und Gegenden passende Begründungen für oder gegen Bewaffnung jetzt und auch später nicht gegeben werden können.

Nur keine Schusswaffen an Bord?

Ich mache kein Hehl daraus, dass ich nie der Fraktion "nur keine Waffe an Bord!" angehört habe. Langsam aber, ich kann es begründen, drifte ich ein wenig in diese Richtung. Nicht, weil ich aus Gründen der Moral gegen Waffen bin, sondern weil die Zeiten sich einfach geändert haben.

Ob eine Schusswaffe (und nur die meine ich hier)  generell im Einzelfall nützlich sein kann, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten. Genauso lassen sich aber auch Szenarien ausdenken, in denen eine Waffe an Bord im Ernstfall zum Fluch wird. Die Diskussionen hierüber sind end- und ergebnislos. Warum ich heute(!), sicherlich etwas zögernd, zukünftigen Weltumseglern von vorneherein eher dazu rate, auf das Mitführen einer Waffe zu verzichten, hat also viel mit den geänderten Bedingungen zu tun.

Vor ein paar Jahrzehnten war das mit den Waffen ganz einfach. Man ist in Belgien, England oder in Italien, nicht in Deutschland, in ein Waffengeschäft gegangen und hat sich eine Waffe - ganz legal - gegen Vorlage des Passes besorgt. Irgendein besonderer Schein, Waffenkarte oder ähnliche Papierchen waren hierfür nicht nötig. Das waren auch ansonsten paradiesische Zustände beim Blauwassersegeln. Von den Behörden wurden Segelyachten wie Berufsschiffe behandelt, mit gleichen Rechten (und Pflichten), während ja heute unsere viel größeren Boote meist als geldbringende Sportgeräte abgetan werden. Damals hat man halt in den Fragebogen bei der Einreise bei der Frage nach "Firearms?" ein Häkchen gemacht, das war es dann schon. Und nur ganz selten wurden Waffen an Bord weggesperrt und versiegelt. Oder man musste sie kurzzeitig bei der Polizei abgeben.

Heute ist es nicht mehr so einfach, legal an Schusswaffen heranzukommen. Vor allem nicht in Deutschland. Hier verschanzen sich manche Beamte hinter dem äußerst bequemen, aber bösem Prinzip: "Mach ich gar nichts, mache ich auch keinen Fehler!" Und wimmeln lästige Weltumsegler in spe mit dem absurden Argument ab: "Sie brauchen ja nicht in den gefährlichen Gegenden rumzusegeln!" So greift der Staat massiv in private Reisepläne von Staatsbürgern ein - wo er eigentlich gar nichts zu suchen hat! Oder, und auch darüber liegen mir Berichte von düpierten Staatsbürgern vor, einige Verwaltungsbehörden in den neuen Ländern, behandeln Ratsuchende gleich wie zukünftige Terroristen.

Und die "andere" Seite. Dass Fischer auf Abwegen im Besitze von automatischen Waffen sein könnten, war schlicht unvorstellbar. Und wenn man die - wenigen - Berichte von Überfällen aus vergangenen Zeiten überprüft, dann war häufig "nur" von einer Machete, einem Enterhaken oder höchstens von einem rostigen Karabiner die Rede.

Piraten haben hochgerüstet

Heute sieht es anders aus: Da werden Frachter, oder auch Passagierschiffe, von 20 Mann, ausgerüstet mit modernsten Schnellfeuerwaffen, und mehreren Speedbooten überfallen (übrigens keine 6 Meilen entfernt von der Marina, wo diese Zeilen gerade entstehen). Da gibt es Staaten, wo jeder Taxifahrer jedem(!), also auch den Einwohnern für 20 oder 30 Dollar eine Pistole besorgen können, sodass große Teile der einheimischen Bevölkerung unter Waffen stehen. Und schließlich gibt es "Krisengebiete" (an denen der Weltumsegler "vorbei muss"), wo Kriegswaffen halt vom letzten Konflikt in Massen übrig geblieben sind. Man würde sich übrigens wundern, wenn man nachschaut, bei wie vielen menschentötenden Waffen sich der Aufdruck findet: "Made in Germany" - Ja, ich weiß, die Arbeitsplätze...

Es leuchtet ein, dass dann etwa das Abschreckungspotenzial einer handtellergroßen Beretta oder gar einer Steinschleuder (kann unters Waffenrecht fallen!) nicht mehr sehr groß sein kann. Und auch das sollte bei dieser Art von Hochrüstung berücksichtigt werden: Generell werden zweckmäßige Einsatzmöglichkeiten von Schusswaffen auf Yachten von Laien absurd überschätzt. "Kampfunfähigschießen" und ähnliche Karl-May-Fähigkeiten von Bord einer Yacht aus gibt es schlicht und einfach nicht - wie mir anhand einer polizeilichen Spezialausbildung plastisch vorgeführt wurde.

Und noch etwas hat sich geändert: In den Zeiten des Terrorismus nehmen Behörden überall auf der Welt den Waffenbesitz generell ungleich ernster als es noch vor ein paar Jahren war. Es ist ja auch einleuchtend: Wo früher auf einem Ankerplatz ein oder zwei Yachten gedümpelt sind -  nehmen wir ruhig an, sie hatten jeweils einen Revolver oder auch ein Jagdgewehr zum Ziegenschießen an Bord - , da ist der gleiche Platz mit vielen Dutzend Blauwasseryachten belegt. Und wenn dann der Anteil der Boote aus den USA (wo man Schusswaffen weitgehend frei kaufen kann) noch sehr hoch ist, dann stehen die örtlichen Behörden einem Waffenarsenal in Kompaniestärke gegenüber. Wenn man den Yachties die Waffen nicht vorher wegnimmt!

Wer Waffen versteckt, riskiert Kopf und Kragen - wörtlich!

Und das ist heute die Regel! Tunlich wird man beim Einklarieren die Waffe deklarieren, worauf man sie dann loshat, bis zum Ausklarieren. Was dann während der nächsten Monate, in denen man von Ankerplatz zu Ankerplatz wandert, eine Waffe, die im Polizeispind dahinrostet, noch nützen soll, kann sich jeder ausmalen.

Aber selbst, wenn man ganz gesetzestreu die Waffe beim allerersten Kontakt mit den Behörden deklariert, kann der Schnellschuss nach hinten losgehen. Wie unlängst auf einer wunderschönen 13-Meter-Sloop mit US-Flagge hinten dran: Beim Einklarieren in West-Timor gab der Skipper - Ex-Pilot auf einem Flugzeugträger - seine beiden Waffen, eine Winchester und einen Revolver, an. Die Waffen wurden von den freundlichen Polizeibeamten (einer war in Uniform, die anderen neun in T-Shirts) mitgenommen. Am nächsten Tag wurde der Skipper verhaftet mit der Begründung, dass er zu den Waffen nicht die notwendigen Papiere habe. Die Beschwörungen, dass man in den USA Waffen "frei" kaufen könne, rührten die Behörden nicht. Erst durch Einschalten der Botschaft konnte das Ehepaar die Reise fortsetzen. Die Waffen befinden sich noch heute in Timor.

Und dann gibt es auch heute noch, man sollte es nicht glauben, so Gemütsathleten, die einem zuflüstern, dass sie selbstverständlich Waffen an Bord hätten, die aber so gut versteckt seien, dass sie "niemand" findet. Unverständlich, dass man seine Mitmenschen für so dumm hält. Und irgendwie selbstmörderisch, denn unerlaubter Waffenbesitz wird überall hart bestraft. In Deutschland immerhin mit Gefängnis nicht unter einem halben Jahr (mindestens!), was human ist, denn in einigen anderen Staaten, die gerne von Blauwasserseglern angelaufen werden, steht die Todesstrafe auf den Besitz nicht deklarierter Waffen. Wer es nicht glaubt, lese den Aushang in einer Marina (Bild) mit dem Hinweis auf die Todesstrafe!

Ein weiteres Argument gegen Waffen an Bord: Eine Reihe von Überfällen in letzter Zeit mit Schusswechsel zwischen der Yacht und den vermeintlichen Piraten hat auch die Möglichkeit aufgezeigt, dass die Eskalation vielleicht auch auf Überreaktionen der bewaffneten Yachtsleute zurückzuführen war. Man ist übernervös. Auf beiden Seiten - was zu tödlichen Konsequenzen führen kann!

Hinzu kommt: Piratenüberfälle in der letzten Zeit führen zu einer sich ständig verschlimmernden Situation - für Yachten. Da werden von hochgerüsteten Verbrecherbanden Passagierschiffe oder Frachter gekidnappt und endlich nehmen auch die vor Ort stationierten Militärs und dahinter die Politiker diese Situationen ernst. Mit der Folge, dass es zu vermehrten kriegsähnlichen Militäreinsätzen kommt. Was die Piraten, auch wenn sie gut gerüstet sind, den Appetit auf größere Schiffe verderben könnte. Die Folge: Die Piraten werden sich eine bequemere, wenn auch nicht ganz so ergiebige Beute suchen: Yachten! So ist es nur eine Frage der Zeit, bis einmal eine Yachtbesatzung gekidnappt werden wird.    

Kurzum: Die Situation ist derzeit so, dass die Argumente gegen Schusswaffen an Bord einer Langfahrtyacht weit überwiegen - mit verstärkender Tendenz. Die Taktik sollte also lauten: Keine Waffen an Bord. Stattdessen müssen Warnungen vor Piraten oder drohenden Überfällen immer sehr ernst genommen, gefährliche Gegenden unter allen Umständen gemieden werden. Auch wenn man manchmal unter Yachties sich immer noch den törichten Spruch anhören muss: "Also, so gefährlich ist das nicht, wir sind nicht überfallen worden."

Hierzu gehört aber auch, dass sich einige Yachtsleute daran erinnern, warum sie sich das Leben auf den Weltmeeren ausgesucht haben. Nämlich, um nicht gegängelt zu werden, um ihre eigenen Wege zu gehen und nicht, um wie eine Herde Rinder den vorderen Yachten hinterher zu trotten.

Wenn man sich mit der Waffenproblematik noch mehr vertraut machen möchte, sei die Lektüre des nachfolgenden, ungeschminkten Berichtes von Weltumseglerin Monique dringend empfohlen. Er liefert ein Menge Argumente zu diesem Thema:

Weltumsegelung unter dem Aspekt "Waffen an Bord"

von Moni Feuchtner

In den ersten Jahren deklarierten wir unsere Waffen, wie es sich so gehört.

Leider haben die Behörden auf den Cook Inseln (Penrhyn) sagenhaft mit unseren Waffen und unserer Munition herumgeballert. Der halbe Bestand fehlte. Beim zweiten Mal in Fiji waren wir ca. 8 Monate und mussten  wiederum die Waffen abgeben. Über die ganze Regensaison hinweg, waren unsere Waffen samt Munition vermutlich in einem Schuppen, abgedeckt mit durchrostetem Wellblechdach gelagert, denn wir bekamen beim Ausklarieren alles feucht und verrostet zurück. Auf mehrmalige Belehrung von verschiedenen Yachtleuten, wollten wir von nun an, auch unsere Waffen nicht mehr angeben. Einfach verstecken und so tun als hätten wir keine.

So folgten wir dem (guten) Rat und klarierten in Papua New Guinea ein.

Damals wussten wir noch nicht, dass es wirklich mit einem Arbeitsvertrag klappen könnte. So kam es nun, dass Sam in der Kupfermine einen gut bezahlten Arbeitsvertrag unterzeichnen konnte. Wir durften an Land übersiedeln, was für unsere Samonique auch eine wunderbare Abwechslung war, da wir sie auf dem Trockendock herrlich überholen konnten.

Leider wurden wir eines Tages von barfüssigen Einheimischen (ohne Uniform) aufgesucht, die uns einen Durchsuchungsbefehl unter die Nase hielten.

Sie fragten nach Waffen, Drogen oder Pornographie. Logischerweise verneinten wir alles, zitterten jedoch wegen den Waffen. Sam hatte einen großen Safe gebaut, indem wir ein paar wenige Wertgegenstände und unsere Waffen eingeschlossen hatten. Als die den Safe sahen, wurde jegliches Durchwühlen im Häuschen aufgegeben. Wir konnten das Öffnen des Safes hinauszögern, bis ein guter Rechtsanwalt im Hause war. Nun mussten wir öffnen und als erstes wurden uns die Pässe abgenommen. Dann lief es wie im Film. Die Beamten machten alles auf und die Augen fielen ihnen fast heraus, als sie ein altes Buch in die Hand nahmen und es öffneten. Der Titel auf dem Buch auf Deutsch hieß zudem noch "Töte oder stirb".

Es war ein altes Erbstück von Sams Grossvater. Der kleine Minirevolver samt Munition und Putzzeug war fein säuberlich in das Buch eingearbeitet. Also genau die Seiten ausgesägt. Dieses kleine Erbstück hatten wir früher immer auf dem Boot, auf unserem Bücherbord stehen. Weiters hatten wir eine nigelnagelneue Magnum.

Mit der, hatten wir noch nicht einmal Gelegenheit, um sie einzuschießen. (Das war vielleicht auch der Grund, weshalb sie genau uns aufgesucht haben.)  Ein Kapitän von einem großen Schiff hat sie uns besorgt und für uns hereingeschmuggelt. Vermutlich hat dies jemand beobachtet und uns verpfiffen. Dann hatten wir noch eine Flinte und auf dem Boot noch einen Halbautomaten. Kurzum das war filmreif, was die da geliefert haben. Die wussten nicht ob die Waffen geladen sind oder nicht und so wechselten die Waffen nervös den Besitzer, der sie, falls nötig, entladen sollte. Sam wollte sich behilflich erweisen, um zu sehen ob auch wirklich keine Munition drin ist, doch logischerweise trauten die ihm nicht und so ging es zu, wie im Kindergarten. Einer von den 7 Kerlen fand dann noch Bobbys Navigationscomputer, den uns Dieter Hoffmann mal geschenkt hatte.

Unsere Waffen wurden uns alle abgenommen und eine Gerichtsverhandlung folgte. Sam nahm alles auf seine Kappe und von ihm wurden in der Zelle so richtige Verbrecherfotos gemacht. Einheimische Freunde, mitunter auch ein Polizist erzählten uns, dass solche Fälle oft im Hochland im Gefängnis landen, wo man noch furchtbare Bestrafungsmethoden anwendet. So stülpt man zum Beispiel einem ein Ölfass über den Körper, dann schlägt man mit Bambusstangen und Stöcken darauf ein, bis die Verurteilten oft taub umfallen. Uns wurden so diverse Schauermärchen erzählt.

Vor der Gerichtsverhandlung lief unter den Yachties alles heiß. Fast jeder hatte mindestens eine Waffe zu verstecken. Jeder glaubte, er könnte der Nächste sein, der durchsucht wird. So vergruben manche die Flinte im Garten, die anderen bauten sie in den Baum ein. Es lief wie im Krimi und jeder fühlte sich verfolgt und beobachtet.

Uns erging es nicht anders. Wir glaubten dass sie uns nun als nächstes noch das Boot durchsuchen. So machte Sam noch eine Nacht und Nebel Aktion und fuhr nach Loloho wo unsere Samonique auf dem beleuchteten Hafenareal hoch und trocken lag. Er holte die Waffe, versteckte sie in einem Segelsack und brachte sie nach Hause, wo wir sie vorerst unter einem Kastensockel versteckten.

Nach ein paar Tagen war dann die Gerichtsverhandlung. Zwischenzeitig haben wir auch unsere Familie und die österreichische Botschaft verständigt. Bei der Verhandlung kamen wir dank unserm guten Rechtsanwalt aus Australien relativ gut davon. Man hätte uns drei Strafen aufbrummen können angefangen von illegaler Waffenbesitz, Waffenschmuggel und noch ein Delikt was ich vergessen habe. Doch der Anwalt erzählte dem Gericht dass wir auf See wie zum Beispiel in Indonesischen Gewässern nicht so einfach bei Piratenüberfällen eine Polizei rufen können. Dann seien wir doch angewiesen auf unsere Selbstverteidigung, usw.- Jedenfalls erweckte dies Eindruck und wir kamen mit einer Geldstrafe von 700 Kina davon. Von unseren Waffen haben wir leider nie mehr was gesehen, auch beim ausklarieren bekamen wir nichts mehr zurück. Unser Fall kam im Radio und in der Zeitung...

Später hatten wir wieder Waffen an Bord und Sam hat dank ein paar Warnschüssen sogar das Dinghy eines anderen Yachties retten können. Dies war auf den Philippinen und nachdem Sam in die Luft schoss, ergriffen die Diebe die Flucht und Sam konnte das bereits gestohlene Beiboot dem Besitzer zurückbringen. Auch 1980 nahe der kolumbianischen Küste verfolgte uns nachts ein Fischerboot und kam verdammt nah. Die hellen Scheinwerfer erleuchteten unser Boot und wir wussten nicht was die bloß wollten. Jedenfalls Sam holte schnell die griffbereite Waffe und lud sie durch. Dies konnten die Fischer (oder waren es doch Banditen, die uns überfallen wollten?) im Scheinwerferlicht sehen und schnell drehten sie ab und wir konnten unseren Kurs ohne Verfolger fortsetzten.

Ich persönlich weiß nicht, ob ich nochmals dieses Theater mit Waffen-Verstecken mitmachen möchte. Ich denke, für Sam war es immer eher eine moralische Beruhigung. Denn sind wir uns doch ehrlich, gegen die heutige, moderne Piraterie sind wir doch so oder so machtlos? Und die Seenotrakete wäre doch sicher auch wirkungsvoll.

Also, weshalb braucht man Waffen?  

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