geil: Parasailor auf Blauwasserfahrt


Die Schweizerin Eva (52), Krankenschwester, ist so resolut, dass man nicht so recht weiß, wer nun tatsächlich der Skipper auf der PRESENT ist, sie oder Rolf(60), von Beruf Computeringenieur. Denn, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte die SUNBEAM 39 auch heute noch keinen Parasailor an Bord. Der Platz würde fehlen für ein so großes Segel mit Bergehut und allem Drum und Dran. Außerdem ginge das 105-qm-Segel eben wegen dem Bergehut nicht durch die Vorschiffsluke und müsse dann, eben, notfalls nass übers ganze Schiff nach unten geschleift werden.

Rolf ist auf der Yacht fürs Technische zuständig. Und Eva fürs Seglerische, und dazu gehört eben auch die Frage, welche Segel eine Monoyacht für die Langfahrt braucht. "Ich habe mir auf der Bootsausstellung in Düsseldorf den Vortrag von Schenk über den Parasailor angehört, das war um fünf Uhr und um dreiviertelsechs haben wir ihn gekauft. Und das Platz-Problem war auch lösbar, der Parasailor kam zu mir in den Schlafsack."

Inzwischen hat die PRESENT runde 20000 Meilen zurückgelegt, quer durchs Mittelmeer, durch den Suez, durchs Rote Meer, an Indien vorbei und liegt jetzt in Südostasien. Und den Löwenanteil an dieser Strecke kann der Parasailor für sich verbuchen. Eva schwärmt: "Wir fahren den Parasailor wann immer es geht, das heißt, wenn der Wind achterlich aus einem Winkel von 120 bis 240 Grad kommt. Wenn wir nur fünf Knoten Wind haben, steht das Segel schon und dann machen wir zweieinhalb bis dreieinhalb Knoten Fahrt. Das sind doch für eine ausgesprochene Fahrtenyacht beachtliche Werte. Wenn es dann richtig bläst, bis zu 20 Knoten, dann geht das Speedometer schon mal rauf auf acht oder neun Knoten. Bemerkenswert ist auch eine andere Fähigkeit dieses Segels: Wegen der Beladung für die Langfahrt ist unser Vorschiff ziemlich schwer. Der Parasailor entlastet hier sichtlich und zieht den Bug aus der Welle raus. Wir haben den Parasailor bis zu 22 Knoten Wind stehen lassen, dann kam er erst runter. Die Manöver mit dem riesigen Parasailor fahre ich, Rolf managt das Vorschiff, also das Segel. Vor dem Setzen oder Bergen starte ich die Maschine und suche einen günstigen Kurs, wo also eine gewisse Harmonie zwischen Richtung und Wellengang herrscht, sodass das Schiff am ruhigsten liegt. Dann bedient Rolf den Bergeschlauch. Wir sind ja nur zu zweit, wenn man sich da das Manöver in Ruhe einteilt, gibt es niemals Schwierigkeiten, alles läuft glatt."

Dass der Parasailor ein gutmütiges Segel beim Setzen und Bergen ist, hat sich ja rumgesprochen, wobei beim Betreiber dieser Webseite der Umstand auf seinem Katamaran THALASSA hinzukommt, dass dort ein Baum wegen der großen Schiffsbreite eines Mehrrumpfbootes überflüssig ist, dass man sich nicht mit so einer gefährlichen Spiere auf dem Vorschiff eines schwankenden Schiffes - im wörtlichen Sinne -"rumschlagen" muß. Wie aber schaut es damit auf der Einrumpfyacht PRESENT aus. "Wir benutzen keinen Baum!" berichtet Eva. Ausnahmsweise oder selten? "Nein, wir haben gar keinen Baum" ist die doch recht überraschende Auskunft.

Die Tatsache, dass die PRESENT über viele tausend Meilen unter dem Parasailor keinen Baum benötigt, könnte man einem extrem sorgfältigen und aufmerksamen Steuern anrechnen. Aber auch hier triumphiert Eva: "Wir haben die elektrische Selbststeueranlage, die der Schöchl als Standard in seine Schiffe einbaut. Ich weiß nicht einmal den Namen. Und die steuert den Parasailor ohne Baum.   Wenn wir den oben haben, verzichten wir auf zusätzliche Segel."

Es ist ja jedem Interessenten bekannt, dass der Parasailor nicht ganz billig ist. Aber dass man ihn offensichtlich auch ohne Baum auf einer Monoyacht exzellent einsetzen kann, relativiert den Preis gegenüber einem sensiblen altmodischen Spinnaker dann doch. Denn der kann auf Dauer nicht ohne Spibaum mit all dem komplizierten Hoch-und Niederholer-Gear gefahren werden. Schon gar nicht in der Ozean-Dünung.

Die Fakten sprechen jedenfalls hier für den Parasailor. Und das Resumee von Eva ebenso: "Ein geiles Gerät"

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