YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk
antwortet
Guten Tag Herr H.,
da haben Sie sich ja für ein
vernünftiges Schiff entschieden! Zu Ihren Fragen
a)
Ich würde an Ihrer Stelle den zweiten Klüver in einer eigenen (zweiten) Nut
der Rollanlage fahren. Wir haben das einmal auf einer Atlantiküberquerung ausprobiert - siehe
Foto unten - und waren mit dieser Lösung recht zufrieden. Ein Vorteil dieser
Lösung ist auch, dass Sie dann den Klüver (eigentlich sind es ja zwei) auf
einem Bug segeln können, wobei der eine auf dem Anderen - schadlos - aufliegen
könnte.
Von einem frei fliegenden Klüver
rate ich ab. Ich hatte diese Version auf einem 34-Fuß-Kreuzer gefahren
und das hat mich bei etwas mehr Wind körperlich ganz schön geschlaucht.
b) Für beide Klüver sind nicht
unbedingt zwei Schienen erforderlich. Voraussetzung ist natürlich, dass die
eine Schiene für diese "Doppel-Belastung" ausreichend
dimensioniert ist.
c)
Nach meiner Erfahrung macht es keinen Sinn, bei zunehmenden Wind zwei kleinere
Klüver zu fahren. In diesem Fall erzielen Sie das gleiche Segelergebnis, wenn
Sie das eine der beiden Standard-Passatsegel, also in Ihrem Fall einen Klüver,
wegnehmen.
d) Ich rate Ihnen zu größeren
Passatsegeln (Klüver). Meine praktische Erfahrung - und die vieler anderer
Weltumsegler - ist, dass vor dem Wind, wo ja der scheinbare Wind naturgemäß
sehr schwach ist, die Segelfläche oftmals zu klein gewählt ist. Zum Beispiel
hat der deutsche Weltumsegler-Pionier Ernst-Jürgen Koch oft geklagt, dass seine
Vorsegel auf Vorwindkurs zu klein gewählt waren. In Ihrem Falle sollte man sich
also für die 40qm-Klüver entscheiden.
Sie werden diese
Vorsegelkombination auf Vorwind-Kurs sicher bis 6 Windstärken fahren können.
Und mit einem Klüver bis acht Beaufort, wobei diese unsymetrische Besegelung von
einer guten Windsteueranlage ohne weiteres zu steuern ist.
Darüber brauchen sie dann keine
Segel mehr.
Beste Grüße
Bobby Schenk
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