YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk
antwortet
Hallo,
wenn ich mich kurz fassen wollte,
würde ich Ihre (hoffentlich ernstgemeinte ) Frage beantworten mit: "Ausgeschlossen!"
Ich
weiß ja nicht, welcher Teufel Ihren Bekannten reitet, aber zumindest Geld
scheint er im Überfluss zu haben. Aber große Ahnung von einem solchen Schiff
sicher nicht. Ein Katamaran mit 27 Metern Länge kann man gut und gerne mit
einem 35 bis 40 Meter langen Mono-Schiff vergleichen, welches eine Crew von
mindestens vier bis sechs Mann erfordert. Der hier links abgebildete Katamaran
dürfte noch kleiner sein, so um die 25 Meter. Aus dem Größenvergleich
Mensch-Schiff (allein ein Fender hat Mannesgröße) kann man gut erkennen,
was für ein Monstrum das ist, das dann von zwei Leutchen bewegt werden soll.
Klar, wenn man es wortwörtlich nimmt, dann kann so ein Schiff schon von einem
Mann "gesegelt" werden, so wie auch auf der AIDA zum Beispiel
letztlich nur ein Mann hinter dem Ruder steht, wenn mal der Automat nicht
eingeschaltet ist. Aber mit dem eigentlichen "Segeln" hat das ja
nichts zu tun.
Und damit sind wir beim
"Eingemachten". Soll dieses Schiff von 2 Leutchen bewegt werden,
muss alles so ausgelegt werden, dass diese nur noch Knöpfe drücken. Das
heißt, es wird ein umfangreicher Maschinenpark zur Verfügung stehen müssen,
also entweder hydraulisch oder elektrisch angesteuert. Und dahinter werden sich
Verbrennungsmotoren um die notwendige Elektrizität oder Kraft herzustellen. Und
das Ganze natürlich elektronisch gesteuert. Nebenbei: Von einem Motorboot sind
wir dann nicht mehr allzuweit entfernt.
Jetzt könnte man sagen: "Was
soll es, wenn er sich das leisten kann?" Die Mär dahinter wird gerne von
Luxusyachten-Produzenten Kaufinteressenten wie ein Köder angeboten. Was dabei
verschwiegen wird: Soviel notwendige Elektronik und Technik bedarf einer
fortlaufenden Wartung und Unterhaltung. Nicht (nur) in finanzieller, sondern in
zeitlicher Hinsicht. Und hierfür ist eben "Man Power" notwendig, die
zwei Leutchen, auch wenn sie wollten, nicht aufbringen können.
Kurz gesagt: Um so einen
Segelgiganten zu "segeln" ist unbedingt neben den zwei Eignern eine
zahlenmäßig nicht zu kleine Mannschaft vonnöten Der Kat BAVARIA (unten) ist
"nur" ungefähr 20 Meter lang und wurde tatsächlich von seinem
deutschen Eigner (einem pensionierten Flugkapitän) und seiner Frau durch die
Malakka-Straße gesegelt. Ausnahmen bestätigen... Aber man bedenke, dass 27
Meter noch eine ganz andere Dimension ist und dass auf der BAVARIA
Wartungsarbeiten notwendig sind (kommt gerade von einem längeren
Werftaufenthalt), die von "normalen" Seglern nicht zu leisten sind.
Ich kann hier nur für meine Person
sprechen: Mein Kat hat keine 15 Meter, ist für mich aber die Grenze nach oben.
Ein Bekannter hatte die nächste Nummer, über 50 Fuß (nicht Meter) und hat mir
neulich gestanden, dass er sich hierbei größenmäßig übernommen hat.
Bobby Schenk
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