YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk antwortet


Hallo Heike Bereuter,

die Lösung Ihres Problems ist einfach! Jedenfalls würde ich es so machen: Sie kaufen sich ein Iridium-Handy, eine dazugehörige Simmkarte und können damit jederzeit und wohin Sie auch wollen telefonieren. Dann haben Sie an Land einen Freund oder Bekannten, der auf seinem Schreibtisch einen Computer mit Internetzugang hat. Der wartet zu einer vereinbarten Zeit auf Ihren Anruf und holt sich rechtzeitig die entsprechenden Wetterdaten aus dem Internet - zum Beispiel von www.wetteronline. Es reicht Ihnen ja, wenn Sie die Auskunft bekommen: "Heute nachmittag SE 3 bis 4, zunehmend. Morgen SSE 5 mit Böen bis 7 Bft" - oder so ähnlich. Ausserdem können Sie mit dem Satelliten-Telefon im Notfall einen Arzt anrufen - oder wen auch immer Sie wollen.

Ich habe auf meinem Katamaran so ein Iridium-Handy gehabt und war damit hochzufrieden. Ich konnte damit sogar regelmäßig diese Seite aktualisieren, aber am Datenverkehr haben Sie ja kein Interesse. Weltumsegler Michael auf der SY Vera hat beispielsweise ausschließlich ein Iridium-Telefon benutzt und gibt hier seine Erfahrungen wieder.

Der Vorteil des Iridium-Telefons in der Bordpraxis liegt vor allem darin, dass Sie keine aufwendige Antennenanlage (wie beim Kurzwellenfunk) und keine leistungsstarke Stromversorgungsanlage benötigen. Ein Einbau erünrigt sich. Sie benutzen das Iridium wie ein ganz normales Handy, benötigen lediglich den freien Himmel über Ihnen. In einem Kunststoffschiff funktioniert es auch unter Umständen unter Deck.



Wie wertvoll so ein Iridium-Handy in Bezug auf die Sicherheit sein kann, zeigt der Seenotfall der Segelyacht EVA im Nordatlantik - siehe hier, wo die Besatzung nur(!) mit Hilfe des mitgeführten Iridiums Hilfe in Form eines Hubschraubers organisieren konnten. Denn die übrige Kurzwellen-Funkanlage war durch den Antennenverlust (Mastbruch) lahmgelegt. Das neue „Iridium Extreme“ hat sogar einen Notrufknopf, mit dem der Benutzer seinen Notruf automatisch an einen von ihm selbst vorher einzustellenden Empfänger senden kann. Die GPS-Position wird automatisch mit übermittelt.

Jetzt kommt das Aber. Das Iridium-Handy ist nicht gerade billig und der Provider möchte auch bezahlt werden. Auf zwei Weisen: Entweder Sie schließen einen Einjahres-Vertrag ab (ca 40 Euro Grundgebühr/Monat) oder kaufen sich prepaid-Gebühren. Sie können mit einer Gebühr von 1,50 € pro Minute rechnen. Aber zum Trost, und das ist ja wie maßgeschneidert für Sie: Sie können sich auch ein Iridium-Handy für die Zeit Ihres Törns mieten. Alles Nähere hierzu finden Sie bei der Fachfirma Expeditionstechnik.


Noch ein Zuckerl bietet Iridium. Von jedem Internetzugang der Welt aus kann jedermann ein SMS auf Ihr Iridium schicken - und zwar kostenlos. Empfängt man dann eine SMS, so kann man den Sender zurückrufen, was oft sinnvoll ist, weil Telefonate vom Satellitenhandy deutlich preiswerter sind als umgekehrt. Mir hat diese kostenlose SMS-Möglichkeit bei meinen Hochseetörns aber schon gereicht, wenn ich einmal am Tag ein SMS lesen konnte,wie: "SW 6 bis 7, Bayern München 4 zu 0!"
Erfolgreichen Törn wünsch ich Ihnen

Bobby Schenk

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