YACHT-Leser fragen, Bobby Schenk
antwortet
2.7.2012
Hallo Herr
Blanke,
leider läßt sich Ihre
Frage nicht allgemein beantworten. Nur soviel: Als Grundausrüstung einer
Fahrtenyacht sehe ich vier Festmacherleinen, mit jeweils der doppelten
Schiffslänge an. Üblicherweise, wenn es die Verhältnisse am Steg zulassen,
werden daraus Vorleine, Achterleine, Achterspring und Vorspring. Und wenn die
Verhältnisses es zulassen, sollten diese (bei einem Einrumpfschiff) zum
Fixieren der Yacht so ausgebracht werden, dass lediglich zwei oder drei Fender
mittschiffs notwendig sind, um Schäden am Schiff zu vermeiden. Wenn eine Yacht
von vorne bis hinten mit Fendern bepflastert ist, erkennt man den oder die
Anfänger.
Wenn Sie Ihre Yacht
längere Zeit allein lassen und Sie mit einem Düseneffekt rechnen müssen, dann
würde ich die Leinen mit ihrer vollen Länge bemessen. Allerdings sollten sie
(und die Fender) so ausgebracht werden, dass der Rumpf mit der Pier (Steg) auch
dann keine Berührung hat, wenn beispielsweise eine oder zwei Leinen straff
sind. Das ist in jedem Falle besser, als die Yacht mit kurzen Leinen zu
fixieren. Zwar würde das Einrucken dadurch minimiert oder vermieden werden,
andererseits könnte die Zugbelastung auf Leinen oder Klampen - zum Beispiel
durch ein vorbeibrausendes Motorboot - erheblich vergößert werden.
Entscheidend dürfte nicht der Wind sein, sondern der dadurch entstehende
Schwell. Wie Sie auf dem untenstehenden Foto erkennen können, hat die Yacht nur
deshalb Schwierigkeiten, weil der Seegang oder Schwell, nicht aber der Wind
heftig ist.
Aber, wie gesagt, es kommt
auf den Einzelfall an: Wir haben uns schon in Marinas aufgehalten, da hätten
Bindfaden gereicht, um die Yacht Monate unbeaufsichtigt zu lassen. In anderen
Marinas (zum Beispiel in Gibraltar) war der Aufenthalt wegen des schweren
Schwells und der Strömung nahezu unerrträglich und nur mit Hilfe von
zahlreichen Leinen (nicht nur die vier genannten) ist es uns gelungen, das
Schiff vor Beschädigungen zu bewahren. Der Liegeplatz unten ist übrigens
vollkommen ungeeignet und die Mannschaft täte gut daran, Leine zu ziehen, also
abzuhauen, bevor der Rumpf mit hochgeschleuderten Fenden gegen die Kaimauer
kracht.
Mit freundlichen Grüßen
Bobby Schenk
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