Trick-Siebzehn an Bord (122)


Wie kommt der Schnorchler zurück ins Beiboot?

Für viele Schlauchbootfahrer die Lösung! Eines der Hauptvergnügen beim Langfahrtsegeln ist das intensive Kennenlernen der Natur. Besonders, wenn es in wärmere Gegenden geht, wie zum Beispiel in die Tropen. Kaum einer wird dann auf das Schnorcheln und damit den Genuss der farbigen Unterwasserwelt verzichten, insbesondere in Korallengewässern. Denn man ankert ja bereits wenige Meter von dieser faszinierenden Welt entfernt. Und wenn jemand meint, das größte Vergnügen sei es, mit Flasche in die Tiefe zu gehen, dann ist er entweder ein leidenschaftlicher Taucher oder völlig ahnungslos. Beim Tauchen in die Tiefe verschwinden nämlich schon nach ein paar Metern die fantastischen Farben der Korallen. Nein, das einfache Schnorcheln - über dem Riff gleitend – ist mindestens genauso atemberaubend und dabei im Regelfall völlig ungefährlich. An der Wasseroberfläche über Korallen treibend kommt man voll in den Genuss der bunten Unterwasserwelt.

Aber das geht nur mit dem Beiboot, denn die Korallen wachsen ja in die Höhe, häufig bis kurz unter die Wasseroberfläche, und dort verbietet es sich schon aus Gründen des Umweltschutzes, den Anker zu setzen. Man bleibt schön im tiefen Wasser, sagen wir mal fünf bis dreißig (höchstens) Meter.

Für das Abenteuer braucht man nichts weiter als ein möglichst unempfindliches Beiboot, Schnorchel, Flossen und Maske. Dann kann man sich ein paar hundert Meter von der Yacht entfernt mit Blick nach unten treiben und verzaubern lassen.

Aber eine Schwierigkeit wartet auf uns. Wir müssen irgendwann zurück ins Beiboot. Und das ist beim Freibord eines Beibootes, sei es ein Schlauchboot oder ein festes, gar nicht so leicht. Selbst wenn man, was auch beim nicht immer harmlosen Schnorcheln ratsam ist, zu zweit ist - mindestens. Das Zurück -, also das Aus-dem-Wasser-hochsteigen in das Beiboot, geht nicht so ohne weiteres: Es hängt sicher auch davon ab, wie sportlich die "Taucher " sind. Ich habe einige Berichte bekommen, nach denen es unmöglich war, aus dem Wasser in das von mir jahrzehntelang benutzte Banana-Boot zurückzukehren. Meine Erfahrungen sind anders: Sowohl in das kleinere , als auch in das große (siehe Bild unten) Bananaboot bin ich ohne weiteres wieder reingekommen, indem ich an der Seite des Bananabootes per Flossenschlägen versucht habe, möglichst hoch über die Wasseroberfläche zu gelangen, mich dann mittels des Sitzbrettes ins Dingy gezogen und sofort die Mitte des kibbeligen Bötchens eingenommen hab, bevor dieses anfing, Wasser zu schöpfen. Das hat funktioniert, wenn ich alleine mit dem Beiboot unterwegs war, aber auch, wenn eine zweite Person ihr Gegengewicht zum Ausgleich eingesetzt hat. Es klappt übrigens besonders schnell, wenn die Rückenflosse eines Hais im Wasser sichtbar wird.

Beim Schlauchboot, weil viel stabiler im Wasser, sollte es eigentlich noch leichter gehen. Selbst wenn der Freibord weit über dem Schwimmerkopf, also  vergleichsweise hoch ist. Da setzt der einfache, jedoch sehr wirkungsvolle Trick
von Stéphane an, dessen vielköpfige Familie (siehe hier) die Reize des Fahrtensegelns, und dazu gehört das Schnorcheln unbedingt, fleißig genießt:


Gurthilfe nach dem Schnorcheln

Ein Gurtband ca. 3 Zentimeter breit, auf der ganzen Seite vom Dinghy befestigt, ergibt eine effektive Einstiegs-Hilfe für Kinder und Erwachsene nach dem Schnorcheln. Einfach das Gurtband runterziehen und mit einem Fuss drauf wie bei einem Steigbügel vom Pferdesattel und ohne Geknorze sind alle im Dinghy.



Hab schon tausende von Beibooten gesehen, aber mit dieser genialen, weil so einfachen Einsteighilfe ist mir noch keins begegnet. Danke!


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