Trick-Siebzehn an Bord
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Kauft man Zubehör für die Yacht, so findet man, vor allem in
älteren Büchern, immer wieder den erhobenen Zeigefinger: "Geeignet für den rauhen
Betrieb an Bord in salzwasserhaltiger Luft" - oder so ähnlich! Aber so
allgemein gültig ist das heute für die meisten Ausrüstungsgegenstände nicht
mehr. War man noch vor ein paar Jahrzehnten ständig nur wenige Dezimeter vom
Salzwasser entfernt, hat sich das heutzutage doch grundlegend geändert.
Unsere Fahrtenyachten sind viel größer und höher geworden, der Kunststoff
garantiert im Gegensatz zum Holz weitgehend Wasserdichtigkeit und die
Schiffe sind erheblich einfacher zu bedienen (Rollsegel,
Selbststeueranlagen, Selbstwendefocks, elektrische oder gar hydraulische
Winschen), sodass sie meist vom trockenen Cockpit aus bgesegelt werden
können. Kurzum, kaum noch wird Seewasser ins Innere der Yacht getragen und
wenn, dann bleibt das Ölzeug nach dem Segeln in der Nasszelle oder im
Cockpit. Wohl niemand wird sich heute den unvermeidbaren PC teuer als "seewasserfest"
kaufen, oder einen speziell abgedichteten Fernseher zur Unterhaltung an
Hafen- oder Ankertagen. Kurzum, es besteht kein Grund, Haushaltszubehör oder
Werkzeug für die Yacht nicht im preiswerten Baumarkt oder beim Discounter zu
kaufen. Zumal dort die Qualität, wohl wegen der riesigen
Herstellungs-Stückzahlen, häufig sogar besser ist als im Fachgeschäft - wie
nachfolgender Einkaufstrick von Stéphane demonstriert.
So ist es ist kein
Zufall, dass man Besatzungen von den anderen Yachten am Ankerplatz häufig
schon beim ersten Landgang ausgerechnet im Hardware-Shop (Haushaltszubehör)
wiedertrifft. Und zwar nicht nur (siehe unten), weil gerade dort, im
Übersee-Nest, ohnehin kein Schiffs-Händler eine Niederlassung hat.
Stéphane, mit großem Kat und Familie
auf Langfahrt, schreibt aus Moorea (Polynsien, Schwesterinsel von
Tahiti):
Der Trick mit dem Mörtel-Eimer
Ja, ich habe wieder einen Tipp, auch wieso man für
Schiffs-Zubehör besser zuerst im Baumarkt schaut:
Die
Pütz ist ein absolut häufig benutzter und deshalb sinnvoller Gegenstand
auf einem Schiff. Wir hatten im Schiffsladen zwei dieser Kübel gekauft,
mit dem eleganten Auge im Metallbügel für den Tampen. Noch keine zwei
Jahre sind wir unterwegs und wir mussten diese Schiffspütz entsorgen.
Denn der Metallbügel war verostet, das Plastik spröde und gebrochen, da
nicht UV-resistent. Was mich jedoch am meisten geärgert hat, ist, dass
die Enden der Metallbügel nach aussen gebogen sind und beim Hochziehen
das Gelcoat an der Bordwand zerkratzten oder im Relingsdraht hängen
blieben.
Als
Ersatz haben wir deshalb seit acht Monaten preiswerte Mörteleimer vom Baumarkt. Sie
sind solider hergestellt, da Mörtel viel schwerer ist als Wasser, müssen
also mehr aushalten. Der
Metallbügel ist anständig verzinkt und die Enden sind nach innen
gebogen, der Kunstoff ist UV-resistent. Und dann sind sie auch noch
viel günstiger als die Spezial-Schiffs-Pütz. Sprechen die Bilder nicht für sich? Der Preis ist deutlich niedriger als die "Spezial"-Pütz
vom Ship-Chandler!
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