Trick-Siebzehn an Bord (128)


Es sind exakt solche Tricks, die ich für diese Rubrik immer suche: einfach in der Anwendung, grandios in der Wirkung, und das alles bei einem Kostenpunkt von nahezu null Euro.

Heimische Segler, die jeden Abend im Hafen oder in der sicheren Marina liegen, wissen es oft gar nicht: Ankertage sind auf Blauwasser-"Fahrt" sehr viel häufiger angesagt als die Tage unter Segel. Deshalb sind sichere Ankermanöver enorm wichtig. Mit dem genialen Trick von Stéphane (derzeit mit großem Kat und Familie auf Langfahrt) wird das Ankern, bei dem ja unser Vermögen an einem primitiven Haken hängt, sehr viel sicherer.


Flasche zum Versenken - die  Low-Coast-Markierungs-Boje

Stéphane schreibt:

Hier wieder ein Trick zu einem Gegenstand den ich seit gut einem Jahr immer wieder gebrauche.

Dazu benötigt man eine 5-dl-PET Flasche, etwa 2 cl Bastelfarbe, oder einen Farbrest vom Antifouling, eine dünne Leine von ca. 8 Meter und ein Gewicht von ca. 500 gr.

Die Farbe kommt in die Flasche: Deckel drauf, kräftig schütteln und schon ist die ehemals transparente Flasche schön sichtbar. Dann noch Seil und Gewicht dran und fertig ist die Low-Coast-Markierungs-Boje! Diese ist bei uns immer griffbereit im Cockpit.

Erste Einsatzmöglichkeit:

Wenn vor Anker etwas ins Wasser fällt, zum Beispiel eine kleine Wäscheklammer, wird die rote PET-Flasche hinterher geworfen. Danach kann man gemütlich Maske und Flossen anziehen und den Gegenstand bergen.

Nach dem Ankern schnorchle ich zum Anker und kontrolliere ob er sich auch wirklich gut eingegraben hat wie er soll. Denn wenn sich beim Rückwärtsfahren die Kette streckt und der so kontrollierte Anker anscheinend bestens hält, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Ankersituation ideal ist. Manchmal hält der Haken nämlich auch nur an einem Stein oder an einer abgestorbenen Koralle und würde beim Schwojen leicht den so sicher geglaubten Halt verlieren.

Zweite Einsatzmöglichkeit:

Falls also der Ankergrund unter dem Anker ungeeignet ist, markiere ich mit der obigen Boje den für mich besten Ankergrund, zum Beispiel auf einem Sandfleck mit guten Haltemöglichkeit für das Eisen. Damit sich dann nicht die ganze Schnur abwickelt und wegen geringer Wassertiefe die Boje dann 4 Meter neben dem gewünschten Sandfleck ist, werden 2 halbe Schläge um die PET Flasche gemacht. Somit erzielt man dann beim anschliessenden Ankermanöver eine Punktlandung! Bei der obligaten Ankerkontrolle wird dann die PET Flasche wieder an Bord geholt.

Nebeneffekt: Die andere Yachties fragen sich dann, wieso mein Anker super eingegraben ist und deren nicht.

Gruss

Stéphane

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