Trick-Siebzehn an Bord (21)
Preiswerter Korrosionsschutz für die Schiffsmaschine(n)
erprobt auf der THALASSA
Es ist nun mal so, dass unsere Bootsmotoren,
obgleich fürs angriffsslustige Seewasser eingebaut - und angeblich dafür
gebaut, beziehungsweise ausgerüstet - keineswegs korrosionsfest sind. Ist ja
auch nachvollziehbar, denn Elektrolyse (im Ergebnis Materialabbau) entsteht
immer dann, wenn verschiedene Metalle von einem Elektrolyt (Seewasser) bedeckt
sind - was übrigens das Funktionsprinzip unserer Schwefelsäure-Batterien ist.
Und dass in einem Dieselmotor nun mal verschiedene Metalle verwendet werden
müssen, ist klar.
Ein besonderes Problem ergibt sich daraus, dass unsere Motoren
praktisch immer mit Seewasser gekühlt werden - unabhängig davon, ob man nun
eine Einkreiskühlung (direkte Nutzung von Seewasser) verwendet, oder ob das
Seewasser nur dazu verwendet wird, über einen Wärmetauscher das
Kühl-(Süß-)Wasser unter der Kochtemperatur zu halten.
In jedem Fall wird aber das Seewasser in den Auspuff
eingespritzt, was dazu führt, dass die Lebensdauer unserer Auspuffanlagen doch
sehr eingeschränkt ist.
Korrosionsspuren
findet man an fast allen Auspuffanlagen (siehe Pfeil auf dem Foto), Das Problem
wird dadurch nicht geringer, dass die Korrosion auch dann fortschreitet, wenn
die Maschine steht und das ist ja wohl 99 Prozent der Gesamtzeit. Der Grund: Die
Maschine ist "voll" mit Seewasser, auch wenn sie steht. Insbesondere
gilt das auf Yachten, die nur wenige Wochen im Jahr genutzt werden und ansonsten
in einer Marina im Wasser liegen. Was ja wohl bei Privatyachten der
Normalzustand ist.
Die Korrosion kann nun entscheidend gemindert werden, wenn im
Kühlwasserkreislauf statt Seewasser Süßwasser vorhanden ist. Ich kann mich
gut erinnern, dass wir auch deshalb die Fahrt durch den Gatunsee nach dem
Panama-Kanal geschätzt hatten, weil die Maschine wieder mal richtig mit
Süßwasser ausgespült wurde.
Dieser
Effekt läßt sich aber auch für ein paar Euro und minimalen Geschick auch dann
erzielen, wenn die Yacht nicht durch einen Süßwassersee pflügt. Auf der
Ansaugseite für das Kühlwasser wird ein Dreiwegehahn eingesetzt - siehe Bild.
Noch einfacher ist es, nach dem Seewasserventil ein T-Stück in den
Kühlwasserschlauch einzusetzen, für das eine weitere Schlauchverbindung zu
einem gewöhnlichen (Gardena-) Schlauchanschluß hergestellt wird.
Damit läßt sich leicht der Kühlwasserkreislauf der Maschine
vor langen Standzeiten mit Süßwasser "füllen" oder durchspülen. An
den Dreiweghahn wird einfach ein Stück Schlauch angeschlossen, mit dem - nach
dem Schließen des Seewasservenitls und Öffnen des Ventils am Schlauchanschluß
Süßwasser angesaugt werden kann.

Wenn der Süßwasserschlauch mit einem selbstschließenden
Gardena-Fitting ausgestattet ist (Bild), dann kann er nach Gebrauch abgezogen
werden, ohne dass auch nur ein Tropfen (Süß-)Wasser im Maschinenraum
zurückbleibt.
Ein
wichtiger Trick: Der "Süßwasserschlauch" endet auf keinen Fall an
der Süßwasserleitung am Steg, sondern in einem Eimer, in den gleichzeitig der
Schlauch vom Süßwasser gelegt wird. So lässt sich leicht kontrollieren, ob
die laufende Maschine sich des Süßwassers aus dem Eimer bedient.
Dass man sofort nach dem Starten der Maschine am Auspuff
nachsieht, ob auch Kühlwasser kommt (und nicht in erster Linie auf die
Temperaturanzeige achtet) ist ja wohl selbstverständlich. Im Hafen kann man so
die Maschine beim empfehlenswerten routinemäßigen Laufenlassen des Motors
ausschließlich mit Süßwasser betreiben. Ja selbst am Ankerplatz kann man
unmittelbar vor dem Abschalten der Maschine durch Schließen des
Seewasserventils und Öffnen des "Süßwasserventils" die Maschine
für die bevorstehende Standzeit mit Süßwasser durchspülen. Im Normalfall
reicht ein Eimer mit Süßwasser.
Ein weiterer Vorteil: Durch Zusetzen von speziellen
Anti-Korrosionsmitteln oder zur Entkalkung in das Süßwasser kann man der
Maschine eine weitere Wohltat zukommen lassen.
Die Lebensdauer der Maschine wird durch diesen einfachen Trick
sicher verlängert.
Wenn man nicht etwa vergisst, beim Absegeln das
Kühlwasserventil wieder zu öffnen.
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