Trick-Siebzehn an Bord (22)
eine "Hand" fürs Unterwasserschiff
erprobt auf der THALASSA
Der Freediver (ein elektrischer Tauchkompressor - siehe auch Freediver)
hat sich auf der THALASSA längst bewährt. Fast wöchentlich wird er
eingesetzt, um das Unterwasserschiff, vor allem aber die Saildrives sauber und
die Zinkanoden unter Wasser blank zu halten, damit sie ihren Dienst verrichten
können, nämlich sich langsam, statt der Saildrives, zu opfern.
Außerdem
ist es halt ein gutes Gefühl, ständig zu wissen, wies am Unterwasserschiff
aussieht. Ohne Freediver hätte die THALASSA schon längst einmal mehr aus dem
Wasser auf den Slip gemusst, was nicht nur eine teure, sondern auch ein recht
umständliche Sache ist. Denn selbst in Australien, einem Seegebiet für
Katamarane, sind die Travelifts mit entsprechender Breite an der Küste recht
dünn gesät.
Wenn nur das Wasser hier in der Marina nicht so
schrecklich dreckig wäre!
Zwar könnte ich das Unterwasserschiff auch ohne den
Beatmer, nur mit Schnorchel und Maske bewaffnet, einigermaßen sauber halten.
Doch mit welche Anstrengung! Kann man unter Wasser mit Atemhilfe in Ruhe
arbeiten, so muss ich ansonsten allein zum Luftholen derart oft auf- und
untertauchen, dass an Arbeitszeit leicht das Fünffache draufgeht - abgesehen
von der zusätzlichen Anstrengung - die Werte stammen aus jahrzehntelanger
mühevoller eigener Erfahrung. Sind beide Saildrives bewachsen, komme ich mit
den 45 Minuten unter Wasser aus einer Acculadung ganz gut zurecht. Ohne
Atemhilfe würden da leicht vier bis fünf Stunden harter körperlicher Arbeit
draufgehen. Dass ich beim Atmen mittels Schnorchel das dreckige Hafenwasser
ständig im Mund hab, macht die Sache noch unappetittlicher.
Von
der Firma Freediver stammt nun zusätzlich ein wirklich praktisches, mäßig
teures Helferlein, das die Arbeit unter Wasser nochmals erheblich
vereinfacht. Denn ein großer Teil des unter Wasser beanspruchten Sauerstoffs wird
ja dadurch vergeudet, dass sich der Taucher beim Arbeiten irgendwo
einhalten muss, sonst kann er ja beim Bürsten und Kratzen keinen Druck und
keinen Zug ausüben. Was mangels Haltegriff am Unterwasserschiff recht
energieaufwendige Flossenschläge erfordert. Abhilfe schafft da ein Sauger,
ähnlich dem, wie ihn Glaser zum Transportieren von großen Scheiben benutzen,
oder wie er auch von Fensterputzern eingesetzt wird.
Was
man zunächst nicht für möglich halten sollte: Das Prinzip von
Guericke funktioniert auch unter Wasser. Und noch besser: Der Untergrund muss
nicht einmal mikroskopisch glatt sein. Selbst wenn das Unterwasserschiff
wegen des Bewuchses schleimig ist, ja selbst wenn ein paar kleine Muscheln dran
haften, hält der Sauger verblüffend fest,
nachdem man den auch für Handschuhe griffigen Hebel umgelegt hat. Und
zwar so fest, dass ich es nicht wagen würde, den Gurt an meiner Tarierweste zu
befestigen. Wer weiß, wie schnell eine Panik aufkommt, wenn mal der Freediver
unversehens verstummen und man an so einen Haltegriff fixiert wäre?
Arbeitet man mit dem Freediver besteht auch gar kein Grund,
den Sauger fix mit dem "Taucher" zu verbinden. Denn wenn man nach ein
paar Minuten den Arbeitsplatz unter Wasser wechselt, dann ist es ja nur ein
Daumengriff, den Sauger durch Umlegen des Hebels zu lösen und wie einen
Blutegel woanders wieder aufzusetzen.
Wer
nun glaubt, sich so einen Sauger im Haushaltsgeschäft billig kaufen zu können,
der irrt und wird nur beim ersten Einsatz unter Wasser Freude mit seiner
Neuerwerbung haben. Denn bereits nach dem ersten Tauchgang wird man feststellen,
dass sich die Metallinnereien nicht mehr bewegen lassen und eine Rostbrühe
rauströpfelt. Auch daran hat man bei Freediver gedacht und hier alle
Metallteile aus Nirosta gefertigt, so wie es sich für den maritimen Einsatz
eben gehört.
Von ganz besonderem Wert kann dieser Sauger dann sein, wenn
man unter Wasser mal was zu richten hat - heute keine Utopie mehr, nachdem es
Plastikmassen gibt, die auch unter Wasser aushärten. Aber eine saubere Arbeit
wird man nur abliefern können, wenn man auch unter Wasser einen entsprechend
festen Halt hat.
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