Trick-Siebzehn an Bord (37)
Immer sauberes Trinkwasser
Ausprobiert auf der NIN von Weltumsegler Michael
Der
Trick ist unter weitgereisten Seglern nicht neu, ja in manchen Marinas gehört
ein vor dem Schiff am Wasserhahn rumliegender Wasserfilter zum gewohnten Bild.
Er ist jedoch faszinierend, weil er effektiv ist, viele Probleme eliminiert,
keine Einbauprobleme zu lösen sind und der finanzielle Aufwand erträglich ist.
Löst man seine Trinkwasserprobleme unterwegs nicht
ausschließlich per Watermaker (was kaum jemand macht), dann ist man darauf
angewiesen, sein Trinkwasser aus den unterschiedlichsten Quellen zu beziehen.
Wer
übrigens meint, Regenwasser sei ein reines Geschenk des Himmels, der möge mal
nach dem Auffangen vom geregneten Wasser genau seinen Eimer inspizieren. Er wird
sich wundern, wie viel Dreck vom Himmel fällt - auch in Gegenden ohne
nennenswerte Industrie.
Hinzu kommt, dass man unterwegs, meist in heißen Gegenden,
aus gesundheitlichen Gründen reichlich Wasser trinken sollte - mindestens 2
Liter am Tag. Kauft man sich hierzu die Wasserflaschen, dann benötigt man doch
reichlich Stauraum und ins Geld geht diese Praxis auch. Wie schön, wenn man
sich diesbezüglich aus dem bordeigenen Wassertank versorgen könnte.
Der aber ist mit einem Fragezeichen zu versehen. Hat man
Glück, dann liefert die Tankstelle oder die Marina gechlortes Wasser, was
immerhin bedeutet, dass sich im Wasser kaum gesundheitsschädliche Keime oder
Bakterien aufhalten. Aber von Trinkgenuss ist dann auch oft nicht mehr zu
sprechen, selbst wenn man versucht mit Kaffeee oder Tee den Chlorgeschmack zu
überdecken.
Hier helfen Wasserfilter, speziell Karbonfilter, zu deutsch
"Aktivkohlefilter". Ein Glück,
dass diese Plastikdinger nicht speziell für Yachten, sondern für ganz normale
Haushalte fabriziert werden. In manchen Gegenden sind sie praktisch in jedem
Haushalt (und damit für 10 bis 30 Euro) im Supermarkt zu finden, sodass ihre
Anschaffung fürs Boot die Bordkasse kaum belastet. Der Filtereinsatz schlägt
im Supermarkt mit weiteren 5 bis 10 Euro, beim Yachtausrüster bis 30 Euro zu
Buche.
Der "Einbau" ist eigentlich keiner. Beim
Wasserfassen mittels Gardena-Anschluss in die Wasserleitung eingeklinkt und
schon kommt auf der anderen Seite des Carbonfilters sauberes Wasser - ohne jeden
sichtbaren Dreck oder Chlorgeschmack - raus.
Wer einen Watermaker mit Rückspülung aus dem Trinkwassertank
betreibt, wird dies als zusätzliche und preiswerte Vorsichtmaßnahme zu
schätzen wissen.
Wie lange eine Patrone vorhält (nur Carbon-Patronen helfen
gegen Chlorgeschmack) kommt auf die Belastung an. Man kann jedoch erwarten, dass
mit einer Patrone der gesamte Trinkwasservorrat einer Hochseeyacht ein halbes
Jahr gefiltert werden kann. Dann müsste der Karbonfilter ohnehin erneuert
werden.
Wer
übrigens aus hygienischen Gründen sein "Trinkwasser" an Bord ohnehin
chlort (Certisil), der kann fürs Trinken, Kaffee und Tee sich mit den gleichen
Mitteln das Wasser unmittelbar vor der Entnahme (nochmals) aufbereiten, indem er
so einen einfachen Filter vor den Trinkwasserhahn einbaut. Dann steht ihm
jederzeit geschmacklich einwandfreies Wasser zum Genuss zur Verfügung -
kostenlos!
Eines schaffen diese Filter allerdings nicht. Sie können
weder Bakterien noch erst recht nicht Viren aus dem Wasser ausfiltern. Denn sie
fischen nur Teilchen mit einer Größe von 5 oder 10 Micron hinunter heraus,
während die genannten bösen Tierchen 0,2 bis 1 Micron (Bakterien) und 0,02 bis
0,04 Micron (Viren) messen.
Bei dubiosen Wasserquellen hilft also nichts
anderes als Abkochen oder auf den Trinkgenuss zu verzichten.
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