Trick-Siebzehn an Bord (55)


Sauberer Ölwechsel und Tankreinigung

erprobt auf der WINGS&STRINGS

Der Skipper der WINGS&STRINGS, Roger McClintock, ist ein Mann der Praxis, der schon viele Ölwechsel für den Yanmar-Diesel auf seiner Sloop TAYANA 42 hinter sich hat. Es ist immer noch ein Ärgernis, dass bei Bootsmotoren, die ja eigentlich unter optimalen Bedingungen laufen - normalerweise kein Staub und Dreck in der Luft - viel öfters ein Ölwechsel notwendig ist, während bei viel strapazierten Automotoren die vorgeschriebenen Intervalle, bis zu 50000 Kilometer, für einen Ölwechsel immer länger werden. Aber damit müssen wir Segler uns abfinden und sich in engen, häufig schwer unzugänglichen Schächten an die Drecksarbeit machen.

Wer so eine Arbeit schon mal hinter sich gebracht hat, weiß, dass in der realen Bordpraxis die Sache meistens nicht abgeht, ohne dass Teile der öligen Sauce in die Motorenbilge rinnt und aus der unzugänglichen Ecke wieder entfernt und entsorgt werden muss. Doch wie? Benutzt man eine Ölabsaugpumpe bleibt immer noch im Sumpf genügend Dreck zurück, um sich vor Mechanikern oder vor späteren Kaufinteressenten genieren zu müssen. Nein, das Öl muss restlos entfernt werden, schon, um eine gute Kontrolle über den Motorenzustand zu haben.

Roger Mc Clintock ist hier auf eine Idee gekommen, die eigentlich so nahe liegt, dass man sich wundert, sie nicht in allen einschlägigen Büchern zu finden. Er benutzt Babywindeln, die ja genau danach "konstruiert" sind, möglichst viel Flüssigkeit, gleich welcher Art, aufzusaugen. Und sie verhindern auch fast immer, dass Öl erst gar nicht in die Bilge kommt.

Sicher, man könnte, auch Spezial-Ölabsaug-Tücher verwenden, doch diese saugen eben nur Öl auf und kein Wasser, das sich natürlich in der Bilge auch findet. Das Hauptargument für Babywindeln ist schlagend: Der geringe Anschaffungspreis von ein paar Cent pro Windel. 

Dass die so missbrauchte Windel anschließend nicht im normalen Abfall entsorgt werden darf, sondern, vielleicht bei der nächsten Tankstelle als Sondermüll, versteht sich von selbst.

Ebenfalls sehr wirkungsvoll lassen sich Babywindeln einsetzen, wenn der Dieseltank sauber gemacht werden soll, was ja von Zeit zu Zeit äußerst ratsam ist. Auch, wenn man beim Betanken äußerste Sorgfalt aufwendet, lässt es sich kaum vermeiden, dass Dreck, oder vor allem Wasser im Diesel ist, die sich dann beide am Boden des eingebauten Tanks ablagern. Vor allem Wasser am Tankboden kann zu Korrosionsschäden an Stahltanks führen - mit verheerenden Folgen, wie jeder leicht nachvollziehen kann. Jedenfalls - eine gelegentliche Tankreinigung - ist schon für den Seelenfrieden des Skippers gut.

Wohl dem, der einen Tank mit einem ausreichend großen Mannloch hat, um den tiefsten Punkt am Tankboden zu erreichen. Dort kann dann der Dieselrest, den die Pumpe nicht mehr gesaugt hat, mit all dem Dreck und Wasser (Wasserspuren sind immer im Diesel) mittels Babywindeln sehr wirkungsvoll aufgesaugt und -gewischt werden. Auch hier - Ölabsaugtücher sind dagegen nicht ideal, weil sie kein Wasser aufnehmen.   

Der Skipper Roger McClintock, erfahrener Langfahrtsegler, weist noch auf einen Einsatzzweck an Bord für Babywindeln hin: Und, Du kannst sie auch selber tragen, wenn nachts sich in der Malakkastrasse Dir ein unbeleuchtetes Schiff nähert...

 

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