Trick-Siebzehn an Bord (63)
Der preiswerte
Ketten-Durchlauf und - Schutz.
erfolgreich praxisgetestet auf der BAVARIA
Das Ankergeschirr gehört auf einer Langfahrtyacht
gleichermaßen zur Grundausrüstung wie ein funktionsfähiger Motor, der
jederzeit einsatzbereit sein muss. Und jeder, der sich mit dem Problem
Ankerausrüstung beschäftigt, kennt die vielen spezifischen Probleme, die alle
zusammen kaum unter einen Hut zu bringen sind.

Das gehörige Gewicht der Kette, je nach Schiffsgröße
mehrere hundert Kilogramm, sollte, speziell auf
einem gewichtsempfindlichen Katamaran, nach Möglichkeit nicht das Vorschiff
belasten. Das bedeutet in der Praxis, dass sie nach Möglichkeit weit weg vom
Vorschiff im Ankerkasten verstaut werden soll. Am besten auf Mast-"Höhe".
In der Praxis würde aber das wiederum dazu führen, dass sich die Kette kaum
verstaut, es sei denn, die Ankerwinde würde unmittelbar über dem Ankerkasten
montiert sein. Dies verbietet sich aber, im Normalfall , schon deshalb, weil dann
die schwere und schmutzige Kette, über das gesamte Vorschiff nach achtern zur
Winsch vor dem Mast gezerrt werden müsste, was wiederum ein zerkratztes Gelcot
und ein nach dem Ankeraufgehen dreckversautes Deck nach sich ziehen würde.
Also, eigentlich ein unlösbares Problem.
Jedoch
scheint hier Heyko, pensionierter Flugkapitän aus München auf seinem stolzen 21-Meter-Riesenkatamaran
BAVARIA eine Ideallösung gefunden zu haben. Sie hat noch dazu den Vorteil, dass
sie preiswert, sicher mit weniger als 100 Euro, mit ganz geringen Bastelkünsten
zu verwirklichen ist, und zwar auf jedem Schiff, bei dem die Voraussetzungen
hierfür vorliegen; nämlich Ankerwinde und Ankerkasten nicht vorne auf dem
Vorschiff, sondern in Masthöhe, wie es jeder vernünftige und sachkundige Konstrukteur eines echten Langfahrtschiffes anstreben würde.
Die Lösung ist ein Plastikrohr, wegen der Unverwüstlichkeit
und Farbechtheit am besten aus PVC, das vom Vorschiff zur Winsch führt und
durch das dann die Kette verlegt ist. Beide Enden des Rohrs müssen
mit einem Bändsel oder Ähnlichem fixiert sein, sodass sie der Reibung der
Kette widerstehen kann, wenn diese durch das Rohr läuft. Heyko hat an beiden
Enden des Rohrs (aus der BAVARIA sind es zwei, weil zwei komplette
Ankergeschirre vorgehalten werden) PVC-Endstücke aufgeklebt, damit die Enden
der Rohre nicht aufreißen. Der erfahrene Skipper, immerhin ist er schon seit
über 10 Jahren mit seinem riesigen Kat unterwegs, hat mit dieser preiswerten
Lösung eines alten Problems beste Erfahrungen gemacht. Man glaubt es ihm, denn
Heyko ist mit diesem Riesenschiff (21 Meter bei 10 Meter Breite!) ohne
Mannschaft unterwegs. Nur die zierliche Bordfrau Rose hilft, den grandiosen
Katamaran zu manövrieren - und zu segeln.

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