Die Circumnavigators - Who is Who im Weltumsegeln(103)


SY SHE SAN

Schiffsname:
SHE SAN (Schlangen Lady; SHE: japanisches Horoskop für die Schlange SAN (japanische Höflichkeitsform für Herr oder Frau). Die vorherige Eignerin sowie auch Reto sind im Jahr der Schlange geboren.

Crew 

 Nationalität:  Angela: Deutschland, Schweiz - Reto: Schweiz

Schiffstyp und Größe:

Schiffstyp: Katamaran Belize 43,Länge 13m, Breite 7m, Tiefgang 1.3m, Werft Fountaine Pajot, Jahrgang 2004

Route der Weltumsegelung :

Im August 2015 Ausstattung von SHE SAN vom Charter zum Langfahrtschiff in Marmaris, Start im September und im Eiltempo in 8 Wochen durchs Mittelmeer. Von Gibraltar auf die Kanaren im November, weiter auf die Kapverden Ende Dezember.

Im Januar 2016 über den Atlantik bis nach Barbados. Von Grenada nach Guadeloupe und zurück, sieben Wochen im Boatyard in Grenada weil ein Kiel locker war und wir die Saildrives ersetzen mussten. Beim Verlassen von Grenada waren wir schon mitten in der Hurricane Season. Als Taucher haben wir Bonaire (ABC Inseln) genossen, das etwas abseits der Wirbelstürme liegt und für Tauchausflüge mit dem Dinghy oder dem eigenen Schiff ideal ist.

Ende September Flucht vor Hurricane Mathew von Curacao nach Santa Marta Kolumbien, Ende Oktober weiter nach Puerto Lindo und San Blas in Panama, dort wiederum ein paar Tage in die Mangroven wegen Hurricane Otto.

Nach gut drei Monaten in San Blas im Februar 2017 durch den Panamakanal. Anfang März von Contadora. Wegen wenig Wind benötigten wir 37 Tage für die 4360 Meilen bis Hiva Oa, Marquesas. Nach vier Monaten durch die Marquesas, Tuamotus und Gesellschaftsinseln, weiter über Palmerston, Cook Islands, Niue und die Vava'u- und Ha'apai-Gruppen in Tonga, im Oktober 2017 nach Neuseeland mit Stop im Minerva Riff Nord.

Route der Weltumsegelung :

Während das Schiff sicher im Town Basin in Whangarei stand, sind wir im Winter 2017/2018 nach zweieinhalb Jahren zum ersten Mal für sieben Wochen zurück nach Deutschland/Schweiz geflogen und haben anschliessend mit einem Mini Campervan fünfeinhalb Wochen Neuseeland Nord und Südinsel erkundet. Danach vier Wochen Boatyard und vier Wochen Restarbeiten im Wasser.

Im Juni 2018 segelten wir mit Stop auf dem Minerva Riff nach Savusavu in Fidschi, dann in die Nord-Lau-Gruppe Vanua Balavu und weiter in den Süden der Lau Gruppe nach Fulaga. Dort hat es uns mit der Gastfreundschaft seiner Bewohner und seiner gewaltigen Natur über und unter Wasser so gut gefallen, dass wir selbst nach sieben Wochen nur schwer Abschied nehmen konnten.

Nach weiteren zwei Monaten im Süden und Westen von Fidschi kämpften wir uns gegen den Wind zurück nach Savusavu, um von dort einen besseren Kurs in Richtung Äquator nach Funafuti in Tuvalu und das Atoll Abaiang zu bekommen.

Durch die Konvergenzzone ging es mühsam weiter nach Tarawa in Kiribati, wo man die Bewilligung für den Besuch der anderen Atolle in Kiribati bekommt, nur leider zum Ausklarieren wieder zurück nach Tarawa muss. Wir besuchten das Nachbaratoll Abaiang das mit der traditionellen Art, Häuser aus natürlichen Bestandteilen wie Kokos und Pandanuss zu bauen, unheimlich pittoresk ist. Als wir sahen, dass die Konvergenzzone sich dort für einige Wochen festsetzen wird, flüchteten wir im Dezember 2018 nach Majuro, dem Hauptort der Marshallinseln. Im Februar 2019 besuchten wir die abgelegenen Atolle der Marshalls Maloelap, Ailuk und Likiep, ein absolutes Highlight. Die Menschen sind zurückhaltend, jedoch unglaublich gastfreundlich.

Route der Weltumsegelung :

Von Ebeye im Nordwesten der Marshalls ging es weiter nach Kosrae und einigen abgelegenen Inseln Mikronesiens - der alten Kultur wegen ein sehr lohnenswertes Ziel. Leider sind diese Staaten Kosrae, Pohnpei, Chuuk und Yap jedoch so eigenständig, dass man jeweils komplett bei mindestens drei bis fünf Instanzen ein- und ausklarieren muss. Gleichzeitig benötigt man ein Cruising Permit, welches jeweils nur einen Monat ab Ausstellung gültig und mühsam zu verlängern ist.

Im Mai 2019 segelten wir über Talaud in die nördlichen Molukken und nach Raja Ampat, Indonesien, über Ambon und Südsulawesi und dann nach Labuanbajo, Flores. Anstatt über die Malakka Strasse gingen wir bei Komodo in den Indischen Ozean und segelten auf der Westseite von Sumatra bis nach Sabang.

Anfang Oktober 2019 von Langkawi, Malaysien nach Thailand und zurück. Im Frühjahr 2020 wurden wir durch Covid in Malaysien ausgestoppt. Nach drei Monaten vor Anker stellten wir das Schiff in die Marina und flogen in die Schweiz. Anstatt geplanter zwei Monate konnten wir erst nach 18 Monaten wieder nach Malaysien einreisen. Zurück auf dem Schiff im Dezember 2022 machten wir es in vier Wochen seeklar und segelten in 28 Tagen von Penang, Malaysien, über den Indischen Ozean nach Dschibuti. Via Suakin im Sudan erreichten wir Anfang April den Suez Kanal und schliesslich Mitte April Finike in der Türkei. In der nächsten Zeit möchten wir im östlichen Mittelmeer bleiben und unser Wissen bezüglich Blauwassersegeln und Technik an andere Segler weitergeben.


Zehn Fragen an die Weltumsegler

1) Warst Du a) mit dem Schiff zufrieden, b) was wäre Dein Traumschiff?

a) Sehr zufrieden. Die Belize ist ein stabiler hochseetauglicher Kat und bietet sehr viel Platz zum Wohnen.

b) Unsere Belize 43 ;-)

2) Jährliche Kosten für a) Lebensunterhalt, b) Schiffsunterhalt?

Insgesamt EUR 29'000, davon durchschnittlich EUR 3'100 für Haftpflicht und Kasko Schiff (je nach Gebiet), EUR 1'640 für Krankenversicherung und REGA (Schweizer Rettungsdienst=Reiserückholversicherung) und durchschnittlich EUR 6'000.- für grössere Investitionen (neues Rigg EUR 5'000, zusätzliches Vorsegeln EUR 5'000.-,neue Saildrives EUR 18s'000, neue Ankerkette und neue Rettungsinsel ca EUR 5'000) bleibt insgesamt jährlich EUR 18'260.- geschätzt, aufgeteilt in je 50% für

a) Lebensunterhalt: ca. EUR 9'000.-

b) Schiffsunterhalt: ca. EUR 9'000.-

3) Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich a) gut bewährt, b) welche machten Ärger?

a) gut bewährt: AIS Vesper Marine Rocna Anker, Wassermacher Eigenbau ca. 60 l/h, Solaranlage,Victron Laderegler, Lithium Batterien CALB 540Ah, Google Earth KAP Files mit Open CPN - eine grosse Hilfe überall dort, wo die Seekarten ungenau sind

b) Zwei Inmarsat Satellitentelefone haben nie gut funktioniert und sind beide kaputt gegangen. Der Jambo Anker ist für die harten Untergründe von Kroatien entworfen, hält aber sehr schlecht im Sand.

4) Welche zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände hättest Du Dir gewünscht?

Wir hatten alles, was wir brauchten.

5) Welche Versicherungen hattest Du a) für Dich, b) fürs Schiff?

a) Care Concept, die haben nach 5 Jahren ohne Begründung eine Verlängerung für Reto abgelehnt. Seitdem Preuss Yachtversicherungen.

b)Pantaenius Haftpflicht und Kasko

6) Was waren für Dich a) die besten Plätze, b) die schlechtesten Plätze?

a) Bonaire (für Taucher), San Blas, Französisch Polynesien (Tuamotus), Fidschi (Lau Gruppe), Marshalls (äussere Atolle), Nordost-Indonesien (Molukken, Raja Ampat)

b) Kapverden (siehe Punkt 9), St. Vincent und St. Lucia (nicht so wohl gefühlt), Ägypten (z.Z. kein Segler-freundliches Land und viel Bakshish in Port Suez)

7) wurden Deine Erwartungen erfüllt?

Ja, absolut! Im April 2020 wollten wir eigentlich von Malaysien nochmals rund um Borneo in die Philippinen, nach Ostindonesien und über Mauritius, Reunion und Madagaskar nach Südafrika. Covid hat aber viel verändert, und so sind wir aus verschiedenen Gründen von Malaysien direkt über die Abkürzung ins Mittelmeer gesegelt, obwohl wir nie durchs Rote Meer wollten.

8) Was würdest Du beim "nächsten Mal" anders machen?

Schneller durch die Karibik in den Pazifik. Im Pazifik noch mehr Inseln besuchen, die nicht auf der Hauptroute liegen. Über Südafrika und Brasilien zurück segeln. Weniger Orte besuchen, dafür sich länger Zeit nehmen. Beziehungen zu den Menschen entstehen nicht, wenn man umherhetzt.

9) Schlimmste Erlebnisse?

Überfall und ein versuchter Überfall auf den Kapverden (beide an Land)

10) Wie geht Dein Leben weiter?

Die Sommermonate wollen wir vorerst in der Türkei verbringen und unser Wissen an andere Segler weitergeben. Des weiteren haben wir während dem Lockdown ein Haus in den Schweizer Bergen renoviert, das wir nun als Ferienhaus vermieten. In der nächsten Zeit möchten wir im östlichen Mittelmeer bleiben.

zur Home-Page

Page by Bobby Schenk
E-Mail: mail@bobbyschenk.de

Impressum und Datenschutzerklärung