Die Circumnavigators - Who is Who im Weltumsegeln(105)


WASA

Schiffsname: WASA - fijianisch für "das Wasser" / " der Ozean"

Paul; jetzt 26 Jahre alt.
 Beruf:  Ich bin gelernter Bootsbauer, habe mir aber unterwegs auch mit kleinen schriftstellerischen Tätigkeiten und als Skipper ein Zubrot verdient.

 Nationalität:  Deutsch (Oberbayer)

Schiffstyp und Größe:

Mein Boot war eine 9 Meter große Beryll aus dem Hause der Deerberg GmbH. Sie wurde 1978 gebaut. Die Vorbesitzer haben Rumpf und Deck zusammen mit der Werft laminiert und schließlich im Garten ausgebaut. Ihr Ziel war es, ein solides, seetüchtiges Boot für eine Weltumsegelung zu bauen.

Vor meiner Abfahrt musste ich das Boot allerdings einem grundlegenen Refit unterziehen; Länge: 9,10m - Breite: 3,15m - Tiefgang: 1,7m

Route der Weltumsegelung:

Start: 31.Dezember 2020 in Lagos/ Portugal.
2021: Kanaren - Französisch Guyana - Grenada - Curacao - Bonaire - Panama
2022: Panamakanal - Costa Rica - Panama - Marquesas - Tuamotus - Society Islands - Samoa - Fiji - Sydney
2023: Sydney - Neu Kaledonien - Vanuatu - Indonesien - Malaysien
2024: Malaysien - Malediven - Djibuti - Suez Kanal - Zypern - Griechenland - Tunesien - Spanien - Portugal
Ende der Weltumsegelung: 01. September 2024

Zehn Fragen an die Weltumsegler

1) Warst Du a) mit dem Schiff zufrieden, b) was wäre Dein Traumschiff gewesen?

Ich bin meistens mit Freunden oder Bekannten gesegelt, hatte aber auch bis dato noch unbekannte Mitsegler an Bord, die ich entweder online (Instagram/FB - Gruppen) oder vor Ort kennengelernt hatte. Einige Abschnitte segelte ich auch single - handed.

a) mit dem Schiff zufrieden?
Ja! WASA ist eine treue Seele. Die kleine Schiffsgröße hat zu meinem kleinen Geldbeutel gepasst und alle wirkenden Kräfte beim Segeln konnten mit Muskelkraft bewältigt werden. Natürlich mit Winschen für die Schoten, etc. - Aber nicht einmal die Ankerwinde hatte einen elektrischen Motor ;) Die Aufteilung des Innenraums ist den Vobesitzern sehr gut gelungen! Auch zu dritt hatte jeder einen "eigenen Bereich" / etwas Privatsphähre. Viele Besucher waren vom Platzangebot im Inneren überrascht.

b) Das kann ich so nicht beantworten. Ein Schiff muss immer seinen Zweck erfüllen. Für meinen ersten Tripp war WASA perfekt. Jetzt sehne ich mich nach einem etwas schnelleren, sportlichern Schiff. Für eine reine Pazifiküberquerung würde für mich sogar ein Katamaran in Frage kommen, da er sich mit Rückenwind komfortabel segelt und viel Platz für "Spielzeug" bietet.

2) Jährliche Kosten für a) Lebensunterhalt, b) Schiffsunterhalt?

a) und b)

Sehr schwer zu sagen, Ich habe nie fleißig mitgezählt. Wenn ich genügend Geld verdient habe, habe ich mehr für das Schiff und mein Wohlergehen ausgegeben. Wenn die Kasse knapp war, musste ich halt kürzer treten. ich glaube für Lebens - und Schiffsunterhalt habe ich jährlich knapp 14.000 € ausgegeben

3) 

a) Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich gut bewährt?

meine ARIES Windfahnensteuerung war unersetzlich!

b) welche machten Ärger?

Ich hatte wenig Ärger mit einem speziellen Ausrüstungsgegenstand. Ich habe alle Syteme vor Abfahrt grundlegend in Stand gesetzt oder neu installiert und unterwegs regelmäßig gründlich gewartet.

4) Welche zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände hättest Du Dir gewünscht?

Ein Wassermacher der Frischwasserduschen ermöglicht, wäre toll gewesens.

5) Welche Versicherungen hattet Du a) für Dich, b) fürs Schiff?

a) eine Ausland-Krankenversicherung von Care Concept: Care Expatriate

b) eine Haftpflichtversicherung über Allianz ESA.

6) Was waren für Dich a) die besten Plätze, b) die schlechtesten Plätze?

a) Der Pazifikraum! Von Französisch - Polynesien, über Fiji, Vanuatu und Australien!

b) Meine Rückfahrt führte durch das Rote Meer. Von Krieg und "Kolonialismus" gebeutelte Länder zu besuchen zählte nicht zu meinen Highlights

7) wurden Deine Erwartungen erfüllt?

Meine Erwartungen wurden weit übertroffen!

8) Was würdest Du beim "nächsten Mal" anders machen?

Ich würde nicht mehr in einem fest gesteckten Zeitramen eine festgesteckte Distanz segeln wollen.

9) Schlimmste Erlebnisse?

Wetter, Wind und Welle sind alles Dinge mit denen ich gut umgehen konnte. Im Roten Meer geriet ich nachts allerdings mitten in einen Luftangriff der Amerikaner gegen Houthi-Stellungen an Land und Wasser.

Damit umzugehen, war für mich deutlich schwieriger als mit Herausforderungen der Natur.

10) Wie geht Dein Leben weiter?

Ich fange in Kürze an, für den World Cruising Club zu arbeiten und helfe bei der Organisation & Durchführung der ARC / worldARC.

Anschließend möchte ich mich zum Yachtgutachter weiterbilden und parallel versuchen in der Offshore Regattaszene Fuß zu fassen.

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