Zehn Fragen an den
Weltumsegler1)
Warst Du a) mit dem Schiff zufrieden, b) was wäre Dein Traumschiff?
a) ja sehr, ich hätte mir nur gewünscht, dass sie
etwas schneller segeln würde. b)
mein eigenes natürlich2)Jährliche Kosten für
a) Lebensunterhalt, b) Schiffsunterhalt?
a) Wir sind mit einem Budget von 100
US-Dollar/Woche gestartet. Wir konnten uns davon Einiges leisten, auch
Essen im Restaurant. Am Ende der Reise hatte die Inflation so zugenommen,
dass wir uns nur so eben noch über Wasser halten konnten. Wir haben
nichts für Marinas und Häfen ausgegeben. b)
die Schiffsunterhaltung habe ich selber durchgeführt. 3) Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich
a) gut bewährt, b) welche machten Ärger?
a) Hydrovane-Selbststeueranlage. Auch mit dem Rigg hatte ich überhaupt keine
Probleme
b) Der Außenborder hat mich so geärgert, dass ich ihn über Bord geschmissen
hab. Seit der Zeit komme ich ohne trouble mit Ruder an Land. Ansonsten
hatte ich keinen Ärger. Ausrüstungsgegenstände, die Probleme
gemacht hätten, hab ich erst gar nicht an Bord genommen.
4) Welche zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände hättest Du Dir
gewünscht?
Etwas Elektronik wäre ja ganz schön gewesen, aber
ich wollte meine Zeit nicht mit Reparaturen und Warten auf Ersatzteile
verbringen, sondern lieber fremde Länder und deren Menschen und Kulturen
kennen lernen.
5) Welche Versicherungen hattest Du a) für Dich, b) fürs Schiff?
Keinerlei Versicherungen.
6) Was waren für Dich a) die besten Plätze, b) die schlechtesten Plätze?
Singapur, Mauritius, Französisch Polynesien. Uns
interessieren hauptsächlich fremde Kulturen, aber auch was in fernen
Ländern gegessen wird. Wir haben immer und überall die
unterschiedlichsten Gerichte probiert und die gleichen Speisen verzehrt
wie die Einheimischen. Das ist uns immer gut bekommen.
b) Rarotonga und Cook Islands wegen der kleinlichen Bürokratie.
7) Wurden Deine Erwartungen erfüllt?
natürlich, wir hätten uns nur etwas mehr Zeit als die
vier Jahre, die uns zur Verfügung standen, gewünscht. 8) Was würdest
Du beim "nächsten Mal" anders machen?
Es wird keine zweite Weltumsegelung geben. Zuviel hat sich
zum Negativen verändert. Die von uns ersehnte Freiheit auf den Weltmeeren
ist heutzutage zu eingeschränkt durch zuviel Bürokratie und
Restriktionen.9)
schlimmste Erlebnisse?
Die Bürokratie! - Starkwind in
der Karibik mit Furcht einflößenden Gewittern, sodass wir die San
Blas-Inseln wegen schlechter Sicht gar nicht anlaufen konnten. Drei
Stürme, zwei davon nördlich von Neuseeland, einer im Mittelmeer östlich
von Gibraltar.
10) Wie
ist Dein Leben weiter gegangen?
Unser Boot wird verkauft (für circa
70000 Euro), wir fliegen zurück nach Neuseeland. Dort haben wir ein Haus
und wollen Bergsteigen. Unser großer Wunsch wäre, die Australische
Wüste zu durchwandern - nur mit Kamelen als Lastträger für Wasser
und Verpflegung.
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