Zehn Fragen an die
Weltumseglerin
1)
Warst Du a) mit dem Schiff zufrieden, b) was wäre Dein Traumschiff?
a) ja sehr
b) ein größeres mit wenig Tiefgang (ev. Hubkieler)
2)Jährliche Kosten für
a) Lebensunterhalt, b) Schiffsunterhalt?
a) je nach Jobeinkommen zwischen 3
und 6 tausend US$
b) je nach Jobeinkommen zwischen 3 und 5 tausend US$
3) Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich
a) gut bewährt, b) welche machten Ärger?
a) Selbststeueranlage (Aries), Motor Mercedes
(selbst marinisiert), selbstgenähte Segel, Plath Sextant,
Regenwassersammler.
b) Später der SatNav. Kerosinkocher, Super
8 Kamera
4) Welche zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände hättest Du Dir
gewünscht?
GPS, Rollgenua (haben wir nach 10 Jahren uns
geleistet)
5) Welche Versicherungen hattest Du a) für Dich, b) fürs Schiff?
a) keine
b) keine
6) Was waren für Dich a) die besten Plätze, b) die schlechtesten Plätze?
a) Südpazifik (speziell Tuamotus), Namibia,
Brasilien
b) Fiji wegen Krankenhaus und ganze Regensaison herumhängen, Philippinen
(Amöbenruhr der Säuglinge u. politische Unruhen), südwestl. Madagaskar
7) Wurden Deine Erwartungen erfüllt?
Ja, zu 98 Prozent.
Eine besondere
Herausforderung war nach 6 jähriger Zweisamkeit der Zuwachs unserer
Zwillinge die für weitere 5 Jahre (ab Guam) frischen Wind in unsere Segel
brachten.
Frustrierend waren manchmal
die Behördengänge (Probleme mit unseren Waffen), lästiges Herumhängen
während Regensaisonen, sowie die ständige Jobsuche.
8) Was würdest
Du beim "nächsten Mal" anders machen?
Zum damaligen Zeitpunkt hat´s gepasst. Würde
ich wieder lossegeln, so nur mit genügend Geld auf dem Konto, sodass es für
eine Versicherung und einen Heimflug reichen würde.
9)
schlimmste Erlebnisse?
In Papua Neu Guinea vor
Gericht, da wir unsere Waffen nicht angegeben hatten und sie bei einer
Durchsuchung gefunden wurden.
Ausläufer eines Hurricane zwischen Fiji und Tonga
mit anschließender Fehlgeburt. Amöbenruhr der Kinder (Philippines) und meine
Malaria in Kenia.
10) Wie ist Euer
Leben weitergegangen?
Wir haben uns in Costa Rica
angesiedelt und uns ein Geschäft aufgebaut. Wir arbeiteten im Tourismus
und segelten mit Touristen in der Gegend herum. Ich fühlte mich wohl,
endlich Geld zu verdienen, den Kindern eine gute Schulausbildung zu
finanzieren und eine Krankenversicherung zu haben.
Sam fühlte sich mit der
Zeit nicht mehr wohl und wäre am liebsten wieder losgesegelt. Er war
rastlos und laufend auf der Suche nach einem Paradies, das wir für längere
Zeit nie gefunden haben.
Vielleicht hat er es jetzt
gefunden. Seine letzte Reise hat er im August 1997 alleine angetreten. Wir
hoffen für ihn, dass seine Seele einen ruhigen Ankerplatz gefunden hat.
Ich habe nach 10jähriger Tätigkeit in
Costa Rica die Zelte dort abgebrochen und bin mit den Kindern nach Österreich
übersiedelt.
Ich träume noch viel und gerne von den Weltmeeren, gehe auch immer wieder
auf dem Bodensee oder in der Karibik segeln….
Aber ich lebe ein Leben
in der Zivilisation, wo ich auch kulturelle Veranstaltungen etc. genieße.
Wenn ich hier in Europa nicht mehr zufrieden wäre, würde
ich ohne Problem die Leinen lösen und auf große Fahrt gehen.
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