Zehn Fragen an die
Weltumsegler
1)
Warst Du a) mit dem Schiff zufrieden, b) was wäre Dein Traumschiff?
a) Ja, es ist ein stabil gebautes Schiff,
das den Anforderungen an Komfort, Etmal und Starkwind jederzeit voll
gerecht wurde. Schiff und Segel lassen sich einfach und sicher handhaben.
Die Gesamtkonzeption war so ausgelegt, dass jeder von uns zu jeder Zeit
das Schiff alleine segeln konnte.
b) Ein Schiff bis 50 Fuss bei ähnlicher
Bauqualität, mit mehr Stauraum und das dann auch noch ein bisschen
schneller ist.
2)Jährliche Kosten für
a) Lebensunterhalt, b) Schiffsunterhalt?
a) 18.000
Euro pro Jahr
b)
Vollkaskoversicherung
+ Haftpflichtversicherung + Ersatzteile/Reparaturen +
Neuanschaffungen: 10.000
Euro pro Jahr
3) Welche Ausrüstungsgegenstände haben sich
a) gut bewährt, b) welche machten Ärger?
a) Windpilot
Pacific Plus, Autohelm 6000, Windgenerator Rutland 913, Solarpaneele,
Yanmar-Motor, Yamaha-Außenborder, Rollgroß und 2 Rollvorsegel, 60 lbs
CQR Anker mit 90m Kette/10mm + Zweitanker, Bimini, Force 10 3-flammiger
Backofen, LED Energiesparlampen
b)
Das Kühl- und Gefriersystem (220 Volt und
Keilriemenantrieb) ist ein hochleistungsfähiges System, aber zu
kompliziert zu reparieren. Das Satellitentelefon Inmarsat Mini M hat im
Pacifik und Indik für jeweils ca.1000 sm keine Abdeckung (alternative
Anlagen gab es damals bei der Kaufentscheidung nicht); Windgenerator und
Windsteueranlage waren trotz guter Isolierung und Befestigung laut in der
Achterkabine zu hören.
4) Welche zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände hättest Du Dir
gewünscht?
Moderneres Radargerät mit
weniger als 1 A/h Energieverbrauch und flexiblem Betrieb, aktiven
Radarreflektor, Tauchgerät für Arbeiten am Unterwasserschiff, Wassermacher,
Dinghi mit Festboden und dickeren Gummischläuchen und Rollen, sowie
Waschmaschine falls wir mehr Platz an Bord gehabt hätten.
5) Welche Versicherungen hattest Du a) für Dich, b) fürs Schiff?
a) Krankenversicherung
b) Vollkasko-
und Haftpflichtversicherung
6) Was waren für Dich a) die besten Plätze, b) die schlechtesten Plätze?
a) San Blas Inseln, Galapagos,
Tuamotus
,
Tonga
,
Cocos Keeling,
St.
Helena .. Plätze an denen man seine Träume noch träumen kann und die
Menschen noch so ganz besonders sind.
b) Gab´s nicht wirklich für uns.
Weniger gefallen hat es uns, wo es entweder sehr teuer war oder sehr
touristisch und wir deshalb permanent von Einheimischen bedrängt wurden,
Serviceleistungen jeder Art anzunehmen z.B. Karibik, Bali
7) Wurden Deine Erwartungen erfüllt?
Ja! Voll und ganz.
Wir
haben sowohl die langen Passagen über den Atlantik, Pazifik und Indik
genossen als auch die Zeit an Land, insbesondere auf den „isolierteren“
Inseln, die ihre eigenen besonderen Kulturen bisher erhalten konnten.
Die Welt, die wir zu zweit in knapp drei Jahren auf der Barfußroute, erlebnisreich umsegelt haben, ist einerseits kleiner
geworden, andererseits hat sie die Tür für viele neue Träume und Ziele
geöffnet.
8) Was würdest
Du beim "nächsten Mal" anders machen?
Für
unsere zukünftigen Reisen wollen wir etwas weniger befahrene Routen und
Gegenden auswählen.
9)
schlimmste Erlebnisse?
Das
anstrengendste Erlebnis: Über
10 Tage anhaltender Starkwind/Sturm (zwischen 30 und 50 Knoten Wind) auf
dem Weg von Neukaledonien in die Torres Strasse (Coral Sea) nach
Darwin/Australien.
Das schockierendste Erlebnis: Vor
Kapstadt wurden wir bei Nacht beinahe von einem Frachter überlaufen, der
parallel zu unserem Kurs von hinten aufkam, aber dann unmittelbar schräg
hinter uns unvorhersehbar seinen Kurs auf uns zu änderte. Ein Manöver
des letzten Augenblicks hat uns gerettet.
10) Wie ist Euer
Leben weitergegangen?
Derzeit liegen wir auf den Kanarischen
Inseln, um das Schiff zu überholen, zeitweise nach Deutschland zu fliegen
und unser weiteres Leben zu planen. Alles mit dem Ziel, Arbeitslust und
Reiselust für die Zukunft so zu kombinieren, dass wir bald wieder
losfahren können.
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