Zehn Fragen an die Weltumsegler
1) Ward Ihr a)
mit dem Schiff zufrieden, b) was wäre Dein Traumschiff?
a) Ja, sehr. Ein guter Hochseekatamaran wie diese „Shangri-La Nova“ erlaubt auch in höheren Breiten sicheres und schnelles Segeln „mit Aussicht“, nicht im Keller!
b) Unser Jonathan kommt dem Traumschiff sehr nahe. Es gibt weniges, was ich nun verbessern würde.
2) Jährliche
Kosten für a) Lebensunterhalt, b) Schiffsunterhalt?
a)
ca. 30 EUR/Kopf und Tag auf dem Schiff oder bei Landausflügen,
b)ca. 10.000 € Versicherungen, 10.000 € kleinere Wartungsarbeiten, ca. 15.000 € größere Reparaturen, ca. 4000 € Diesel,
ca. 30-100 € Liegeplatzkosten pro Tag in Marinas (auch während meiner Heimreisen).
3) Welche Ausrüstungsgegenstände
haben sich a) gut bewährt, b) welche machten Ärger?
a) 20 Jahre alte Beilken Dacron Segel, 20 Jahre alter Robertson hydraulischer Autopilot, Simrad-Elektronik, Standard Horizon VHF-Funk mit AIS, Anderson-Elektrowinschen, Caribe Dinghy m. Yamaha 15 HP AB, Iridium-Telefonie und –emails (u.a. für die täglichen Wetterwelt-Grib-Daten);
b) neue Motoren (werden heiß, viele Ersatzteile+Reparaturen nötig, nie wieder!),
Rigg (Lümmelbeschlag und Kicker-Befestigungen sind mehrmals gebrochen).
4) Welche zusätzlichen
Ausrüstungsgegenstände hättest Du Dir gewünscht?
Natürlich hätten wir in den heißen Gegenden gerne eine Klimaanlage gehabt (kostet aber zu viel Energie). Ersatzweise haben wir nun ein kleines Bimini anbauen lassen.
5) Welche
Versicherungen hattest Du a) für Dich, b) fürs Schiff?
a) Kranken-, Unfallversicherung für Crew
b) Weltweite Kasko-,
Rechtsschutz- und Haftpflicht-Versicherung
6) Was waren für
Dich a) die besten Plätze, b) die schlechtesten Plätze?
a) Uns hat es fast überall gut gefallen. Feuerland, Patagonien, Fiji, Neuseeland, Rodriguez/Maritius, New York (Hudson, EastRiver, LongIslandBay, Azoren sind besonders gut hängen geblieben.
b) die schlechtesten Plätze? Allen hat Ascension am wenigsten gefallen: unfreundliche Leute (nur Projektarbeiter, keine echten Einheimischen), unfreundliche Vulkan-Landschaft, unangenehmes Anlanden.
7) wurden Deine Erwartungen erfüllt?
Ja, voll und ganz: es war eine interessante Reise zu Wasser und Land, bei der wir viele Freunde gewonnen haben und interessante Gespräche führen konnten.
Es hat uns allen viel Spaß gemacht, auf hoher See schnell und doch sicher zu segeln.
Es hat aber auch viel Freude gemacht, an Land fremde, aber doch gleichgesinnte Rotarier zu treffen und deren Service-Projekte, Gedanken, etc. kennenzulernen. Wir haben tatsächlich „Friends Around The World“, so wie das Motto meines Rotary Clubs München International lautet.
8)
Was würdest Du beim "nächsten Mal" anders machen?
Wir würden uns viel mehr Zeit nehmen!
9) Schlimmste
Erlebnisse?
Ein Mastbruch in der Karibik bei schönem Wetter (wegen defektem Vorstagbolzen) und die dadurch notwendig gewordene Fahrt über 1700 Seemeilen als „Motorvessel“ nach Florida zur Reparatur war sicherlich ein unangenehmer Event. Seitdem höre ich den frommen Wunsch „Mast- und Schotbruch“ nur noch ungern!
10) Wie geht Dein
Leben weiter?
Ganz normal, ich war schon bisher nicht
ausschließlich auf dem Schiff.
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