in den Wind gesprochen (81)

Der Blauwassersegler ist von Feinden umgeben

Künstlerin Beitz-Swechtarov hat wieder im österreichischen Yachtmagazin ocean7 zugeschlagen. Im Gegensatz zu ihrem ersten Cartoon auf dieser Webseite (hier) hat man dieses Mal zum Schmunzeln wenig Anlass. Denn die gemeinsten Feinde des (Langstrecken)-Seglers sind jedenfalls in der Törn-Planung allgegenwärtig. Gegen die meisten dieser unfreundlichen Geschöpfe lässt sich durch Vorsorge rechtzeitig gegenan gehen, anderen ist man allerdings hilflos ausgeliefert und es bleibt dann nichts anderes übrig, als sie neptunergeben über sich ergehen zu lassen.

Den Verstellblock (links oben), der schon manche Zehe mit viel Blut (auf dem teuren Teakdeck!) oder Verstauchung, mindestens, malträtiert hat, kann man zwar nicht verschieben oder gar entfernen (Segelstand!), doch es gibt (nach Meinung der Küstensegler) doch immerhin die Möglichkeit, Segel-oder Turnschuhe anzuziehen. Wenn es denn so einfach wäre. Wer jahrelang in den schwülen Tropen gelebt hat, wird dieses Rezept schon aus hygienischen Gründen ablehnen und die Meinung vertreten, dass die Zehen aus dem blutigen Erlebten schon reflexartig einen Bogen um den bösen Block machen.

Die "Mücken und Kumpels" sind leicht zu vermeiden, man ankere hierzu ein paar Meilen vor der Küste!

Malaria ist ein ernstes Problem, man sollte drüber keine Witze machen. Denn sie bleibt ein Leben lang dem Träger treu und endet, keine Übertreibung, gelegentlich auch tödlich. 100prozentigen Schutz dagegen gibt es nur, indem man sich gegen Gelbfieber impfen lässt, den ciguateraverdächtigen Fisch und am besten in der dortigen Region generell keine Fiche isst. Und am allerbesten solche verseuchten Gegenden meidet.

Mürrische Immigration-Officials lassen sich vielleicht aufheitern, wenn vor ihnen auf dem Cockpittisch eine Flasche Rum steht, die offensichtlich vergessen wurde und Skipper und Crew fremd ist. Einige dieser mächtigen Häuptlinge sind aber gegen solche Bestechungsversuche schon so abgestumpft, dass sich deren Miene auch mit Lobeshymen über die Qualität der Behörden ("hierzulande") nicht mehr aufhellt

Bleibt man in einem Hafen aus zwingendem Grund (Freundlichkeit der Locals, niedrige Preise, warmes Klima, gute Verdienstmöglichkeiten durch illegale Arbeit oder so) zu lange hängen, gibt es einen schnellen und günstigen Ausweg, nämlich Yacht verkaufen und Taxi zum Flugplatz. Schon wieder ein gemeiner Feind besiegt!

Nur der "Ölzeug-Furz" auf dem Kunstwerk rechts ist nicht zu besiegen. Aber da hat ja wohl jeder Segler sein eigenes Rezept. Das will ich gar nicht in den Wind sprechen!

Bobby Schenk

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